Keine Frage, PowerPoint ist praktisch. Und PowerPoint ist bequem. Selbst im trubeligen Büroalltag können Sie damit ganz fix die Projekt- oder Produktpräsentation für die nächste Sitzung basteln, Teilnehmerunterlagen zusammenstellen und zum Beispiel mit sorgfältig ausgewählten Bildern durchaus echte Aha-Effekte erzeugen.

Aber PowerPoint hat auch einen entscheidenden Nachteil:

Es raubt Ihnen Wirkung! Sobald die Charts auf der Wand erscheinen, ist der Energiefluss zwischen Ihnen und Ihrem Publikum unterbrochen. Die Menschen lesen mit, schauen sich die Bilder an, verfolgen mehr oder weniger interessiert, was „da vorne“ passiert … und plötzlich werden Sie zum Schattenmann/zur Schattenfrau in Ihrem eigenen Vortrag.

Der Mensch überzeugt, und nicht der Beamer!

Um immer wieder die Aufmerksamkeit zurückzugewinnen, schalten Sie die bunte Bilderwelt einfach zwischendurch für einen Moment aus. Mit einem schwarzen Bildschirm ist Ihr Publikum nicht mehr abgelenkt und hat nur noch Sie im Blick:

  • Dafür nutzen Sie zum Beispiel die Black-Taste Ihres Präsenters (Sie wissen schon, das sind diese „Folienweiterklicker“). Immer dann, wenn Sie frei sprechen und sich nicht gerade auf einen Chart beziehen. So rücken Sie ganz automatisch wieder in den Mittelpunkt des Geschehens. Den gleichen Effekt erzielen Sie übrigens, wenn Sie im PowerPoint-Präsentationsmodus die Tastenkombination „Shift“+ „B“ drücken. Sowohl mit der Maus als auch beispielsweise mit der Pfeil- oder Leertaste Ihrer Tastatur können Sie Ihre Folie „reanimieren“, sobald Sie sie wieder brauchen.
  • Wenn Sie schon im Vorfeld Ihres Vortrags wissen, dass es Passagen gibt, in denen Sie keine Charts benötigen, weil Sie aus der Praxis berichten, etwas am Flipchart zeigen oder mit den Teilnehmern eine kleine Übung durchführen, dann bauen Sie doch eine schwarze Folie ein. Damit geben Sie den Menschen die Möglichkeit, sich voll und ganz auf Sie zu konzentrieren. Wenn die Präsentation weitergehen soll, genügt ein Klick auf den nächsten Chart. Aber bitte denken Sie daran, diese Platzhalterfolien in der Handoutversion wieder rauszunehmen :-).
  • Fassen wir das Stichwort „Schwärzen“ nun mal etwas weiter und reden übers Weglassen: Oft braucht es gar keine Folien, erst recht keine, auf denen steht, was Sie ohnehin gerade sagen. Nutzen Sie Schaubilder immer nur dann, wenn sie der einfachste und prägnanteste Weg sind, um Ihre Botschaft zu transportieren. Es erfordert manchmal ein bisschen Mut, die PowerPoint-Schlacht einzudämmen. Aber Sie heben sich damit positiv von der Masse ab und das Feedback Ihres Publikums wird Ihnen zeigen: Es lohnt sich!

Ihre nächste Präsentation

Dann knöpfen Sie sich doch gleich mal Ihre nächste Präsentation vor und picken Sie die Stellen heraus, wo schwarz statt bunt Ihre Wirkung steigert:

  • Welche Folien dürfen gelöscht werden, weil Sie sie nicht unbedingt brauchen, um Ihr Thema überzeugend zu vermitteln?
  • Wo könnten Sie eine schwarze Platzhalterfolie einbauen?
  • An welchen Stellen macht der Einsatz der „Black-Taste“ mehr Sinn, weil Sie nach der Unterbrechung noch einmal auf den gezeigten Chart zurückkommen wollen?

Schwarz macht schlank und sexy – das gilt auch für Ihren PowerPoint-Auftritt.