© Cmon fotolia.de

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„Ich freue mich, heute unseren Bürgermeister, Herrn Michael Müller, begrüßen zu dürfen. Herzlich willkommen, Herr Müller. Gefolgt natürlich vom Geschäftsführer der Firma Westermann, Herrn Thomas Westermann. Schön, dass Sie hier sind, Herr Westermann. Dann begrüße ich den Leiter der Öffentlichkeitsarbeit …“

Gäääähn! Nicht nur ausufernde Vorstellungen der eigenen Person können die Geduld Ihrer Zuhörer ganz schön strapazieren. Auch solche Begrüßungsorgien wirken ziemlich einschläfernd.

Sobald da vorne jemand endlos Namen auflistet, rutschen wir als Teilnehmer fast automatisch ein bisschen tiefer in den Stuhl. Und meistens dauert es nicht lange, bis sich ein Stimmchen meldet, das flüstert: „Oh je! Das wird jetzt bestimmt schrecklich langweilig!“

Sie möchten sich selbst und Ihrem Publikum einen Gefallen tun?
Dann halten Sie Ihre Begrüßungsrunde bitte so schlank wie möglich oder lassen Sie sie sogar ganz weg.

Je schneller Sie auf den Punkt kommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie die Zuhörer wirklich mitreißen und für Ihre Sache bewegen. Mal davon abgesehen, dass so eine „Ehrengästelitanei“ auch jede Menge Potenzial für Fehler birgt: von falsch ausgesprochenen Namen über verdrehte Titel hin zu vergessenen Personen, die dann womöglich beleidigt sind.

Aber das macht man doch so?

Ja, ich weiß … bei manchen Veranstaltungen und in bestimmten Kreisen gehört eine ordentliche Begrüßung einfach zum guten Ton. Da gibt es Regeln oder gar protokollarische Vorschriften, die Sie nicht brechen können bzw. wollen. Wenn Sie also um die Sache nicht herumkommen, dann gestalten Sie Ihre Eröffnung aber doch zumindest so kreativ und abwechslungsreich wie nur irgendwie möglich. Schaffen Sie Atmosphäre!

  • Wer sagt denn, dass die Ehrengäste immer an allererster Stelle vorgestellt werden müssen? Wenn Sie vor der Begrüßung zum Beispiel mit einem cleveren Aufreißer zu Ihrem Thema hinleiten und erst danach alle wichtigen Namen nennen, haben Sie das Publikum schon einmal neugierig gemacht.
  • Oder Sie erzählen kurze Anekdoten zu den genannten Personen. Diese sollten auf den Anlass abgestimmt sein und dürfen (wenn es zur Situation passt) gerne humorig sein. So wird es gleich ein bisschen persönlicher.
  • Außerdem können Sie die handelnden Personen auch in einen ganz anderen Kontext einbetten und mit Analogien arbeiten. Zum Beispiel zwischen einer Vetriebsmannschaft und dem ansässigen Sportverein: Da werden die Vertriebsmitarbeiter zu Spielern, der Vertriebsleiter zum Trainer, der Controller zum Kassenwart und der Geschäftsführer zum Präsident. – Ob Film, Musik, Essen und Trinken … welche Bilderwelt Sie wählen, bleibt dabei Ihrer Fantasie überlassen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Haben Sie schon einmal eine „etwas andere“ Begrüßungsrunde erlebt, die Ihnen in guter Erinnerung geblieben ist? Ich freue mich auf Ihren Kommentar.

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