© Gitte Härter

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Idealerweise geht am Satzende die Stimme nach unten. – Was sich so selbstverständlich anhört, ist allerdings alles andere als selbstverständlich: Jede Menge Redner ziehen am Ende eines Satzes die Stimme nach oben, als ob sie eine Frage stellen. Auch wenn es eigentlich eine Aussage sein soll. Besonders häufig passiert das übrigens in Vorstellungsrunden. Hören Sie mal genau hin – das klingt dann zum Beispiel so: Ich heiße Anja Meier? Ich bin 35 Jahre alt? Ich wohne in Berlin? …

Dadurch entsteht ganz schnell ein Singsang, der eher an eine Aufzählung beim Bäcker erinnert. Das nimmt Ihnen Wirkung. Sie kommen nicht nur zögerlich und im schlimmsten Fall auch unsicher rüber, sondern setzen sich gleichzeitig gehörig unter Druck. Fehlt die Stimmsenkung und damit die Minipause am Ende eines Satzes, haben Sie ständig das Gefühl, weiterundweiterundweiterreden zu müssen. Schließlich sollte da doch noch irgendwas kommen. (Und schwupps schleichen sich jetzt auch noch die leidigen Ähs, Ähms und Alsos ein.)

Dem Singsang ein Ende bereiten

Diesem Teufelskreis können Sie ein Schnippchen schlagen, wenn Sie auf möglichst kurze Sätze achten und den Punkt bewusst mitsprechen, also mit der Stimme nach unten gehen.

Zugegeben, es ist gar nicht so einfach, etwas über Bord zu werfen, was man sich jahrelang angewöhnt hat und irgendwie automatisch abläuft. Deshalb machen Sie am besten Ihre Ohren erst einmal damit vertraut, was „Stimme heben“ und „Stimme senken“ bedeutet:

  • Dazu nehmen Sie eine Zeitung oder Zeitschrift zur Hand.
  • Sie lesen laut (!) einen Artikel, indem Sie zunächst am Ende der Sätze ganz betont mit der Stimme nach oben gehen.
  • Dann gleich noch mal mit der Stimmsenkung an den Satzenden.

So geht der Unterschied nach und nach in Fleisch und Blut über. Jetzt können Sie auch im Alltag bewusst darauf achten … und üben.

Ja, es braucht ein wenig Zeit und Geduld. Aber: Die Mühe lohnt sich! :-)