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Sie versuchen, sich bei Ihren Vorträgen bestmöglich in die Lage Ihrer Zuhörer zu versetzen? Sie halten Augen und Ohren offen, um Stimmungen wahrzunehmen? Und binden Ihr Gegenüber immer wieder aktiv ein? Wunderbar. Denn ein guter Draht zum Publikum ist (mindestens) die halbe Miete, wenn wir mit unserer Botschaft punkten wollen.
Trotz aller Bemühungen, auf die Teilnehmer einzugehen, stellen wir uns allerdings manchmal selbst ein Bein. Mit klitzekleinen, unbedachten Äußerungen, die nicht böse gemeint sind, aber den Zuhörer schnell mal doof dastehen lassen. Zum Beispiel:
Redner: „Das kennen Sie sicherlich …“
Zuhörerhirn: „Äh, nein … keine Ahnung!“
Redner: „Davon haben Sie bestimmt schon gehört …“
Zuhörerhirn: „Oh, sollte ich …?“
Redner: „Wer von Ihnen hat das noch nicht gesehen?“
Zuhörerhirn: „Au weia, jetzt muss ich mich auch noch melden und öffentlich zeigen, dass ich das nicht weiß.“
Diese Formulierungen kommen uns meistens dann über die Lippen, wenn wir denken, dass wir dem Publikum gerade nichts Neues bieten. Um die eigene Unsicherheit zu überspielen, wollen wir unserem Gegenüber signalisieren: „Mir ist klar, dass Du das eigentlich schon weißt.“ Das Vertrackte daran: Stoßen Sie jetzt allerdings auf Zuhörer, die nicht so tief im Thema stecken wie Sie, fühlen die sich nicht gebauchpinselt, sondern vorgeführt. So wird aus dem ursprünglich gut gemeinten Kommentar ruckzuck eine piksende „Du-Depp-Formulierung“, die einen Dialog auf Augenhöhe schwer macht.
Wenn Sie Ihren Zuhörern ein positives Gefühl vermitteln wollen, streichen Sie diese Verlegenheitsfloskeln also besser aus Ihrem Wortschatz. Sollten Sie das vermeintliche Basiswissen für Ihren Vortrag brauchen, dann gehen Sie noch einmal kurz auf das Thema ein: Umreißen Sie dafür mit wenigen Worten, ganz selbstverständlich die wichtigsten Fakten, ohne es weiter zu kommentieren. So holen Sie alle ins Boot, treten aber niemanden auf die Füße. Und falls es sich tatsächlich um „olle Kamellen“ handelt, können Sie die getrost weglassen. :-)
