Sie kennen sich richtig gut aus in Ihrem Thema und haben sich auf Ihren Vortrag bestens vorbereitet, um am Tag X alles perfekt zu machen. Trotzdem passiert es, dass Sie im Eifer des Gefechts Ihren Zuhörern etwas unterschlagen, das Sie unbedingt sagen wollten.

© olly fotolia.com

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Heikel wird es, wenn Sie Ihr Versäumnis noch während des Vortrags bemerken. Denn jetzt kreisen die Gedanken um den Lapsus, erst recht wenn Ihnen gerade diese Information besonders wichtig war. – Schon beginnt ein Teufelskreis. Wir bringen uns selbst aus dem Konzept, ärgern uns möglicherweise und sind nicht mehr zu 100 Prozent bei der Sache. Das ebnet den Weg für weitere Fehler.

Stopp!

Damit Sie sich nicht selbst ein Bein stellen, lautet die Devise nun: Ruhe bewahren und so cool wie möglich mit der Situation umgehen. Halten Sie sich bitte vor Augen, dass Sie der Einzige sind, der die Inhalte Ihrer Präsentation kennt. Wenn Ihnen etwas durch die Lappen geht, wird Ihr Publikum das in der Regel also gar nicht mitbekommen.

Um souverän weiterzumachen, gilt es jetzt, sich zu sammeln und möglichst schnell herauszufinden, wie Sie mit dem verbaselten Punkt umgehen. Wichtig oder unwichtig? Keine Sorge, hier dürfen Sie sich auf Ihr Ad-hoc-Bauchgefühl verlassen. Denn das verrät Ihnen trotz Aufregung in der Regel ganz schnell, ob Sie oder Ihre Zuhörer die Information wirklich (!) brauchen.

Wenn’s nicht so wichtig war, ist die Sache einfach: Bitte haken Sie den Hänger direkt gedanklich ab. So wird der Kopf wieder frei und Sie können entspannt weiterreden.

Wenn’s wichtig war, geht es nun darum, die fehlende Botschaft an passender Stelle geschickt in Ihren Vortrag einzubauen.

Manchmal muss das relativ flott passieren:
… weil Ihre Story ohne diese Information nicht mehr funktioniert.
… weil der vergessene Punkt relevant dafür ist, dass Ihre Zuhörer die Botschaft verstehen.

In diesen Situationen können Sie ganz elegant eine Brücke bauen, und zwar mit Formulierungen wie „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist …“ oder „Bevor wir uns x anschauen ist noch y entscheidend …“.

Und dann gibt es natürlich noch den Fall, dass Sie beim Weiterklicken plötzlich merken, dass Sie „dazwischen“ eine Folie vergessen haben. Da ist natürlich auch ein charmantes „Ups, jetzt war ich ein bisschen zu schnell …“ erlaubt.

Informationen, die nicht so dringend sind, können Sie ruhig an einer späteren Stelle einfließen lassen oder in die anschließende Diskussionsrunde packen, damit Sie Ihren Redefluss nicht unnötig unterbrechen: „Ich werde häufig gefragt …“ oder „Interessant ist außerdem …“ sind dafür geschickte Überleitungen und machen Ihren Auftritt rund.

Bloß keine Entschuldigung!

Ganz gleich, wann Sie den fehlenden Punkt rüberbringen, bitte verzichten Sie unbedingt auf Entschuldigungen à la „Sorry, das habe ich vorhin vergessen …“ oder „Entschuldigung, bei der letzten Folie war ich zu schnell …“ – Sie können all das sagen, aber bitte entschuldigen Sie sich nicht dafür. Damit machen Sie sich nur klein und stoßen Ihr Publikum unnötig mit der Nase auf den kleinen Patzer.