© vege fotolia.com

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Probeläufe kosten einfach viel zu viel Zeit! Wenn ich meine Vorträge übe, geht über kurz oder lang doch die Natürlichkeit flöten? Und richtig spontan ist das Ganze dann auch nicht mehr …

Hand aufs Herz, kommt Ihnen der eine oder andere dieser Gedanken bekannt vor?

Nur damit es keine Missverständnisse gibt: Mit Üben meine ich nicht, dass Sie Ihre Präsentation Wort für Wort auswendig lernen und jede kleinste Geste einstudieren. Es bedeutet vielmehr, dass Sie

  • Ihren Vortrag schon vor dem Auftritt zwei- bis dreimal laut gesprochen haben, so dass er Ihnen wirklich locker über die Lippen geht.
  • Ihren roten Faden intus haben und nicht von den eigenen Folien überrascht werden.

Keine Frage, diese Trainingsrunden kosten Zeit. Zeit, die allerdings gut investiert ist:

  • Sie werden sicherer. Üben reduziert nicht nur Lampenfieber, sondern auch Stress während der Präsentation. Je besser Sie wissen, was Sie drauf haben, desto souveräner fühlen Sie sich und werden entsprechend auftreten. Abgesehen davon, dass Sie viel klarer denken können. So macht der Vortrag nicht nur Ihnen mehr Spaß, sondern auch Ihren Zuhörern.
  • Sie wirken kompetenter. Ihr Publikum hat feine Antennen und bekommt sehr schnell mit, wenn Sie an sich oder Ihren Aussagen zweifeln. Haben Sie Ihre Präsentation wirklich durchdrungen, dann strahlen Sie das aus und werden von der Zuhörerschaft eher als natürliche Autorität akzeptiert.
  • Sie kommen strukturierter rüber. Nach den Probeläufen ist Ihnen klar, welche Themen Sie wann und wie platzieren möchten. Der Ablauf sitzt. Diese innere Ordnung werden Sie automatisch nach außen transportieren. Das Publikum merkt, dass Sie wissen, was Sie tun und kann Ihnen besser folgen.
  • Sie reagieren leichter auf Impulse von außen. Falls Sie befürchten, dass ein trainiertes Konzept Sie unflexibel macht – keine Sorge! Ob Zwischenfragen, technische Unterbrechungen, Einwürfe der Teilnehmer oder … die Vorbereitung hilft Ihnen, eleganter mit den Bällen zu jonglieren, die man Ihnen zuwirft. Sie sind gelassener und damit ruckzuck in der Lage, Verbindungen zu Ihrem Thema herzustellen.
  • Sie sind wirklich Sie selbst. Solange Sie sich sehr stark auf Formulierungen, Folien und Abläufe konzentrieren müssen, kostet das jede Menge Energie. Derart unter Strom, bleibt nur wenig Raum, um zu zeigen, was wirklich in Ihnen steckt. Erst wenn Ihnen die Botschaft fast automatisch über die Lippen kommt, können Sie Ihr wahres „Redner-Ich“ ausleben. Natürlich und entspannt.

Freilich geht es auch ohne Üben. Manchmal muss es das auch. Besser wird Ihr Auftritt allerdings ganz bestimmt mit ein paar gezielten Trainingseinheiten. Was halten Sie davon, vor Ihrem nächsten Auftritt gleich mal damit anzufangen? Oder proben Sie schon eifrig? Ich freue mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren mit mir teilen.

Aber Achtung: Falls Sie merken, dass der Vorbereitungsperfektionismus zugeschlagen hat und Sie sich in der x-ten Übungsschleife befinden, um nur ja nichts dem Zufall zu überlassen, dann gilt: Mehr Mut zur Lücke! ;-)