© eyeretina fotolia.com

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Sie ist wichtig, sehr wichtig sogar. Ihre Abschlussfolie. Denn sie transportiert nicht nur die letzte Botschaft, sondern gehört auch zu den Folien, die Ihre Zuhörer am längsten anschauen. Bleibt sie doch häufig einfach stehen – während der Fragerunde, der Abmoderation und manchmal sogar noch während einer anschließenden Pause.

Wie schade, dass sich viele Redner dieses Potenzial durch die Lappen gehen lassen!

Sie verschenken Wirkung

Wo ein durchdachter visueller Schlussakzent den guten Eindruck abrunden oder sogar verstärken würde, kommt häufig …

  • „nichts“: Obwohl der Referent schon beim Schlusswort ist, leuchtet dem Publikum noch immer ein bereits besprochener inhaltlicher Chart entgegen. Die letzte Folie wurde einfach vergessen. Das Problem dabei: Die Zahlen-Daten-Fakten im Hintergrund passen nicht zum Gesagten, lenken das Publikum ab und kosten Sie somit wertvolle Wirkungspunkte.
  • eine „Sprechen Sie uns an“-Folie mit Telefonnummern, E-Mail-Adresse, Website … : Da Kontaktdaten weder besonders spannend sind, noch Ihre Aussagen unterstützen, sind sie im Handout besser aufgehoben als auf der letzten Folie. Ganz abgesehen davon, dass sich Ihre Zuhörer die vielen Informationen auf die Schnelle eh nicht merken können.
  • der weise Spruch einer großen Persönlichkeit: Keine Frage, Zitate sind ein praktisches Stilmittel. Allerdings tauchen im Redealltag immer wieder die gleichen gegoogelten Gähn-Kandidaten auf. Abgenutzte Dauerbrenner, die nicht gerade zum Mitdenken anregen und im schlimmsten Fall sogar ein „nicht schon wieder“ beim Gegenüber auslösen. Außerdem mal Hand aufs Herz: Wollen Sie das letzte Wort wirklich einer anderen – möglicherweise längst verstorbenen – Person überlassen?

Überzeugend bis zum letzten Klick

Sie möchten auf der Zielgerade noch einmal punkten? Dann lohnt es sich, ein wenig Hirnschmalz in Ihre letzte Folie zu investieren, sich von den „üblichen Verdächtigen“ zu verabschieden und das Publikum zu überraschen. Zum Beispiel mit …

  • einem eigenen Leitsatz oder Gedanken, der zusammenfasst, was Sie ausmacht und für was Sie mit Ihrer Botschaft stehen. Der zum Reflektieren oder Schmunzeln anregt und die Zuhörer motiviert, dranzubleiben. Damit hinterlassen Sie einen persönlichen Fingerabdruck, aus dem im besten Fall sogar ein Markenzeichen werden kann.
  • einer knackigen Zusammenfassung in Form eines Akrostichons. Hier schreiben Sie die Anfangsbuchstaben eines Schlüsselwortes aus Ihrem Vortrags untereinander und suchen zu jedem Buchstaben einen Begriff, der wiederum mit dem Ausgangswort zu tun hat. So heben Sie wesentliche Aspekt noch einmal geschickt hervor und können diese bei der Zuhörerschaft verankern:

E igeninitiative
R eibung
F lexibilität
O rientierung
L eidenschaft
G elassenheit

  • einem Bild, das in Erinnerung bleibt. Bitte lassen Sie hier die Finger von glatten Hochglanzfotos und trauen Sie sich, persönlich zu werden. Wie der Finanzspezialist, der die Kontaktdaten durch ein äußerst sympathisches Foto seines Teams ersetzt hat … mit dem Hinweis auf über 100 Jahre Beratungserfahrung.
  • einer schwarzen Folie. Sie sorgt dafür, dass auf der Leinwand nichts zu sehen ist und gibt Ihnen dadurch Raum, als Redner selbst zu wirken. Indem Sie eine Geschichte erzählen, Ihren Zuschauern etwas demonstrieren oder die Zuhörerschaft für eine kurze Mitmachübung gewinnen!

Wie sieht Ihr Folien-Finale aus? Kommt Ihnen der eine oder andere Wirkungsräuber bekannt vor? Oder haben Sie sich bereits ein kleines Abschluss-Feuerwerk ausgedacht? Ich bin gespannt auf Ihre Ideen und Erfahrungen!