Sie warten in einem Meeting oder einer größeren Vortragsveranstaltung auf Ihren Auftritt. Gut gelaunt … bis zu dem Moment, als einer Ihrer Vorredner die Bühne betritt und seine Sache einfach großartig macht! Das Publikum ist voll dabei, es wird viel gelacht. Nur Sie sinken immer mehr in Ihrem Stuhl zusammen. Denn plötzlich meldet sich Ihr inneres Stimmchen: „Ach herrje, der ist so toll! Da kann ich doch gleich einpacken.“

© ra2 studio fotolia.com

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Hoch lebe die Vergleicherei!

Von jetzt auf gleich stellen Sie Ihren Rednerkollegen gedanklich auf ein Podest, schrumpfen sich selbst und laufen im schlimmsten Fall Gefahr, dass das zerstörerische Kopfkino zur selbsterfüllenden Prophezeiung wird. Um sich bei Ihrer Präsentation nicht im Weg zu stehen, gilt es nun, möglichst schnell wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Auch wenn das im Eifer des Gefechts sicherlich nicht immer ganz einfach ist, helfen Ihnen diese drei Schritte , die negative Gedankenspirale zu durchbrechen:

  • Freuen Sie sich über die gute Stimmung! Im Fernsehen gibt es „Warm Upper“, die dem Publikum vor einer Show einheizen. Wie gut, dass Ihr Vorredner diesen Job übernommen hat und Sie nun von dem hohen Energielevel profitieren können. Schließlich lassen sich wache und motivierte Zuhörer deutlich leichter für Ihre Botschaft begeistern. Ganz abgesehen davon, dass es viel mehr Spaß macht, vor Menschen zu sprechen, die mit Freude bei der Sache sind, als in leere Gesichter zu schauen.
  • Konzentrieren Sie sich auf das, was SIE ausmacht! Ihr Vorredner könnte glatt als Comedian durchgehen? Wunderbar! Dafür überzeugen Sie mit Ihrer geradlinigen Art und konkreten Inhalten oder haben ein feines Gespür für Ihr Gegenüber. DEN tollen Redner gibt es nicht. Dafür sind wir alle viel zu verschieden. Gerade in selbstzweiflerischen Momenten lohnt es sich deshalb, die eigenen Stärken im Blick zu behalten und sich damit bewusst von anderen abzugrenzen. So schaffen Sie nicht nur Ihre eigene Redneridentität, sondern sorgen gleichzeitig für Abwechslung im Vortragsraum. Das Publikum wird es Ihnen danken.
  • Richten Sie den mentalen Fokus auf Ihre Botschaft! Welche Neuigkeiten haben Sie für Ihre Zuhörer im Gepäck? Von welchen Ideen kann Ihr Publikum profitieren? Welches Problem lösen Sie für Ihr Gegenüber? Je klarer Ihnen ist, welchen Nutzen Sie mit Ihrem Vortrag stiften, desto eher gelingt es Ihnen, sich von zermürbenden Zweifeln zu verabschieden. Denn so stellen Sie neben den Bedürfnissen der Zuhörer Ihren Mehrwert in den Mittelpunkt der Präsentation … und nicht die eigene Performance. Das macht Ihren Auftritt entspannter und lässt Sie überzeugender wirken.

Falls Sie also das vermeintlich harte Los eines begnadeten Vorredners trifft, bleiben Sie bitte cool und werfen Sie bloß nicht die Flinte ins Korn, frei nach dem Motto: „Besser geht’s nicht!“.

Besser vielleicht nicht, aber anders. Und das ist gut so!

Gleich weiterschmökern:
Warum guckt der bloß so komisch?