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Wirtschaftsbosse tun es, Politiker tun es und so mancher professionelle Redner ebenso: Sie lernen ihre Präsentationen auswendig. So wissen sie nicht nur, dass auf der Bühne wirklich jedes Wort sitzt, sondern auch, dass sie  den vorgegebenen Zeitrahmen bestimmt einhalten. Genau diese Sicherheit hilft ihnen, sich voll und ganz auf ihren Auftritt einzulassen, im positiven Sinne mit dem Publikum zu spielen und an der einen oder anderen Stelle zu improvisieren. All das funktioniert nur, wenn einem die Worte fast automatisch über die Lippen kommen – ohne lange nachzudenken.

Das wirkt doch total künstlich?!

Und dennoch: Obwohl es gute Gründe gibt, scheint es verpönt zu sein, sich das Vortragsmanuskript Wort für Wort ins Hirn zu kloppen. Kaum ein Redner würde öffentlich dazu stehen, genießt das Auswendiglernen doch keinen guten Ruf.

Wohl nicht zuletzt, weil sich auswendig wiedergegebene Texte oft genau so anhören – heruntergeleiert, ohne Herzblut und Energie. Das liegt allerdings nicht am Auswendiglernen an sich. Knackpunkt ist häufig vielmehr die Art und Weise, wie Vortragende ihre Präsentationen verinnerlichen.

Auswendig … und trotzdem natürlich!

Sie möchten das Gelernte lebendig wiedergeben und damit beim Publikum punkten? Dann helfen Ihnen die drei folgenden Tipps:

  • Üben Sie laut! Es reicht nicht, wenn Sie die richtigen Worte in Ihrem Kopf abgespeichert haben, sie müssen Ihnen auch geschmeidig über die Lippen kommen. Brummeln Sie den Text beim Lernen also lieber nicht leise vor sich hin, sondern sprechen Sie ihn sich laut vor – immer und immer wieder.
  • Hören Sie nicht zu früh auf! Sie sind erst dann „fertig“, wenn der Vortrag wie von selbst aus Ihnen heraussprudelt. Im Englischen heißt es „to learn by heart“ – da ist was dran! Solange Sie noch im Kopf sind und sich möglicherweise auf bestimmte Wörter oder Sätze konzentrieren müssen, können Sie nicht leicht und unbeschwert rüberkommen. Ihr Vortrag wirkt dann steif … und eben auswendig gelernt.

Ganz oder gar nicht

Gerade bei wichtigen Auftritten, lohnt es sich durchaus, richtig (!) auswendig zu lernen. Aber freilich, bis Ihnen ein Vortrag wirklich in Fleisch und Blut übergeht, wartet eine ordentliche Portion Arbeit auf Sie. Falls Ihnen dafür Zeit und Muße fehlen, setzen Sie besser auf bewährte Gedankenstützen, wie zum Beispiel Moderationskarten: Der eine oder andere Blick auf Ihren Spickzettel, kombiniert mit einem ansonsten lockeren Vortrag, ist allemal besser als eine mühsam memorierte Präsentation.