Gerade bei Präsentationen im Business brauchen Sie nicht lange zu warten, bis Ihnen die ersten Hauptwortmonster begegnen. Diese Ungeheuer sind weit verbreitet und hören sich in etwa so an:
„Ziel des Leitbildes ist die Steigerung der Identifikation mit dem Unternehmen.“ oder
„Eine hohe Kundenzufriedenheit ist ausschlaggebend für unseren Erfolg!“
Das mag wichtig klingen und auch irgendwie vertraut … aber mal ganz ehrlich: So spricht doch normalerweise kein Mensch! Solche Konstruktionen sind umständlich, schwerfällig und auf Dauer ganz schön anstrengend für Ihr Publikum.
Wie Sie Substantivmonstern den Zahn ziehen
Sobald Sie die starren Substantive durch Verben ersetzen, wirken Sie deutlich natürlicher.
Zwei Beispiele:
Statt „Es herrscht eine hohe Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung auf dem Markt.“ sagen Sie: „ Wie sich der Markt weiter entwickelt, ist total unsicher.“
Aus „Herzlichen Dank für Ihr Engagement und Ihre Einsatzfreude!“ wird „Herzlichen Dank, dass Sie die Ärmel hochgekrempelt und so begeistert mit angepackt haben!“
Ihre Sprache ist gleich viel frischer. Die Leute hören Ihnen gerne zu und sind mit Spaß bei der Sache. Dafür lohnt es sich, das Monster zu zähmen!
Achten Sie schon bei der Vorbereitung auf den Plauderton:
Sie bereiten Redenotizen vor? Dann schreiben Sie so wie Sie auch sprechen. Wenn Sie sich den Text bereits beim Schreiben laut vorlesen, merken Sie ganz schnell, wo sich holprige Hauptwörter eingeschlichen haben. Oder Sie beschränken sich gleich auf ein paar wichtige Stichpunkte, die Sie dann während Ihres Vortrags mit Leben füllen.
Falls Sie mit PowerPoint arbeiten, denken Sie bitte daran: Die Software lädt dazu ein, gruselige Formulierungen aus Substantiven zu bauen. Da stehen dann Schlagworte, wie „Verbesserung des Kundenservices durch 24 Stunden-Hotline“ oder „Risikostreuung durch Investition in verschiedene Anlageklassen“. Das Gemeine ist, dass genau diese Formulierungen in Ihrem Kurzzeitgedächtnis hängen bleiben, wenn Sie während Ihres Vortrags auf die Folie schauen. Es wird dann fast unmöglich, locker zu plaudern. Sollten Sie die Folien nicht ganz weglassen können, wählen Sie deshalb kurze und knackige Aussagen, die es Ihrem Hirn möglich machen, normale Sätze auszuspucken. Bei den genannten Beispielen könnte das so aussehen: „besserer Kundenservice durch 24-Stunden-Hotline“ und „Risiko streuen mit verschiedenen Anlageklassen.“