(c) Dirk Schumann fotolia.com

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Kennen Sie Ihren stimmlichen Heimathafen? Das ist die Stimmlage, in der Sie nicht nur gut klingen, sondern auch über einen längeren Zeitraum total entspannt und mühelos sprechen können.

Im Eifer des Redegefechts passiert es immer wieder, dass wir aus diesem Wohlfühlbereich ausbüchsen, zum Beispiel wenn wir unter Strom stehen oder besonders laut reden müssen. Sprechen wir dann – für unsere Verhältnisse – zu hoch oder zu tief , spüren wir plötzlich einen unangenehmen Druck im Hals oder haben das Gefühl, dass uns die Stimme bald verlässt. Weil das auf Dauer ziemlich belastend und ungesund ist, sollten wir, so oft es geht, unsere mittlere Sprechstimmlage ansteuern.

So finden Sie Ihren stimmlichen Heimathafen

Diese Basis-Übung aus der Stimmbildung gehört seit einigen Jahren fest zu meinem Redealltag:

  • Setzen Sie sich ganz entspannt hin und stellen Sie sich vor, Sie haben gerade ein leckeres, mehrgängiges Abendessen genossen und tollen Wein getrunken. Nun sind Sie ein wenig müde und streichen sich mit der Hand über den Bauch. Über Ihre Lippen kommt ein genüssliches: „Mmmmmh, war das gut!“
  • Wiederholen Sie das „Mmmmmh“ ruhig drei- bis viermal. Wenn der Brummton dann wie von selbst immer in gleicher Höhe erklingt, haben Sie einen guten Orientierungswert, wo sich Ihre individuelle mittlere Sprechstimmlage befindet.
  • Um Ihren Auftritt gleich in der passenden Stimmlage zu starten, brummen Sie diesen Ton nun vor Ihrer Rede einfach kurz leise vor sich hin. Das „Über-den-Bauch-streichen“ lassen Sie vor Publikum allerdings besser weg. ;-)
    Falls Sie während Ihres Vortrags merken, dass Sie irgendwie gepresst sprechen, stellen Sie doch einfach eine Frage und kommentieren Sie die Antwort aus dem Publikum mit einem bestätigenden „mmh“. Und schwupps sind Sie wieder zurück in Ihrer stimmlichen Wohlfühlzone.

So wird das Sprechen für Sie deutlich entspannter und die Menschen hören Ihnen lieber zu.