© Gitte Härter

© Gitte Härter

Jetzt ist sie schon wieder rum – die erste Arbeitswoche im neuen Jahr. Puh, nach den vielen Feiertagen ist es manchmal gar nicht so einfach, wieder in den gewohnten Rhythmus zurückzufinden. Vielleicht macht Ihnen das frühe Aufstehen nach einem gemütlichen Winterurlaub zu schaffen, die gefühlten 1.000 Mails in Ihrem Postfach … oder auch: der Gedanke an Ihren nächsten Vortrag. Eine Auszeit ohne regelmäßiges „Redetraining“ kann dazu führen, dass wir uns plötzlich irgendwie unsicher fühlen. Eine Präsentation, die Ihnen sonst locker über die Lippen geht, sorgt auf einmal für Kopfzerbrechen: Hilfe, kann ich das überhaupt noch?

Die gute Nachricht vorneweg: Sie können! Es ist wie beim Sport – auch wenn die ersten Schritte ein wenig unrund sind, nach kurzer Zeit bzw. wenigen Sätzen läuft es wieder. Sie möchten sich darauf nicht verlassen und wollen nach einer Auftrittspause gerne etwas für Ihr gutes Gefühl im Bauch tun? Dann machen Sie sich doch mit einem gezielten Aufwärmprogramm schon mal ein bisschen lockerer.

Warm-up für Ihren nächsten Vortrag: der Probelauf!

Um sich wieder ans Reden ranzutasten, üben Sie zu Hause. Für sich alleine im stillen Kämmerlein. (Das hört sich so selbstverständlich an – ist es im Alltagstrubel aber ganz und gar nicht.) Laut und im Stehen, Gehen oder Schlendern erzählen Sie sich Ihre Präsentation selbst. „Oh je, dabei komme ich mir aber doof vor!“, denken Sie jetzt? Macht nichts! Sie gewöhnen sich ruckzuck daran und die Pluspunkte dieser Trockenübung helfen Ihnen, das komische Gefühl ganz schnell zu vergessen :-):

  • Sie werden sicherer in Ihrer Rolle als Redner: Bei einem Übungslauf nehmen Sie Ihre Stimme wahr, können ausprobieren, was Sie am besten mit Ihren Händen machen, wie Sie am stabilsten stehen … und lernen damit, sich beim Präsentieren in Ihrer Haut wohlzufühlen. Wenn Sie mögen, dann lassen Sie doch eine Kamera mitlaufen. Es ist zwar gewöhnungsbedürftig, sich selbst anzuschauen, aber eine wunderbare Möglichkeit, um sich besser kennenzulernen und einzuschätzen. Sie finden, ein Spiegel tut es auch? Bitte nicht! Mit den Gedanken beim Vortrag zu sein und gleichzeitig die eigene Wirkung zu analysieren, ist wohl ein hoffnungsloses Unterfangen.
  • Sie machen sich mit Ihrem Vortrag vertraut: Das laute Sprechen ist der beste Weg, um mit Ihrem Vortrag richtig warm zu werden. So stellen Sie sicher, dass Ihre Botschaft tatsächlich aus Ihrem Gehirn über den Mund zu den Zuhörern gelangt. Reden lernen Sie, indem Sie reden. Nicht, indem Sie darüber sinnieren, was Sie sagen wollen. Sie verinnerlichen den Ablauf, sehen, wo es noch hakt oder Übergänge unrund sind und merken ganz schnell: Sitzt die Pointe und kommt die Anekdote aus Ihrem Leben wirklich locker über Ihre Lippen?
  • Sie bekommen ein Gefühl für die Zeit: Zu einem guten Vortrag gehört auch, pünktlich zum Ende zu kommen. Selbst wenn Sie Ihre Präsentation sehr genau planen, merken Sie erst bei einem Probelauf, wie lange Sie in etwa für die einzelnen Inhalte benötigen. Bitte denken Sie daran: Für die Echtsituation dürfen Sie ruhig noch einmal rund 20 Prozent draufschlagen – weil gefragt wird, weil gelacht wird, weil mehr erklärt wird.

So, und jetzt schnappen Sie sich doch gleich das Manuskript für Ihren nächsten Vortrag. Üben Sie los! Ich wünsche Ihnen einen tollen Start in das neue Redejahr.