Eines vorneweg: Wer krank ist, gehört ins Bett! Im eigenen Interesse und im Interesse der Leute, mit denen wir zu tun haben. Manchmal ist es aber „nur“ eine simple Erkältung, die uns zu schaffen macht. Für Bettruhe reicht es nicht und trotzdem fühlen wir uns wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
Steht dann ein Vortrag an, drängt sich schon mal die Frage auf: „Oh Gott, wie soll ich das nur überleben?“ Die fünf folgenden Tipps helfen Ihnen dabei.
Redefit trotz Schnupfennase
- Bleiben Sie möglichst gelassen: Klar kann da leise Panik aufkommen, wenn Sie eine wichtige Präsentation wuppen müssen, obwohl Sie nicht gut drauf sind. Aber keine Sorge: Das körpereigene Adrenalin ist ein treuer Begleiter, der uns beim Durchhalten hilft. Vielleicht sind Sie nicht in Bestform, aber Sie werden das Kind schon schaukeln! Wenn ich die letzten Jahre Revue passieren lasse, habe ich bereits den einen oder anderen Vortrag mit einer dicken Erkältung hinter mich gebracht, aber ich musste weder jemals auf der Bühne ein Taschentuch zücken (was ja auch nicht wirklich schlimm wäre) noch wurde ich von einem Hustenanfall niedergestreckt. Und ich habe tatsächlich auch noch nie einen Redner erlebt, dem so etwas passiert ist.
- Achten Sie darauf, was Sie vor Ihrem Auftritt trinken oder essen: Käse und andere Milchprodukte können zum Beispiel Hals und Rachen noch mehr verschleimen. Zu kalte Getränke reizen bei vielen den Kehlkopf. Leider gibt es hier keine Pauschalempfehlungen, die für jeden passen.
Ich setze im Erkältungsfall auf frischen Ingwertee: Der wärmt nicht nur wunderbar von innen, sondern ist auch noch entzündungshemmend und wirkt gezielt auf Atemwege und Schleimhäute ein. Dafür schäle ich ein walnussgroßes Stück Ingwer, schneide es in Scheiben und gieße das Ganze mit kochendem Wasser auf. Jetzt noch ein Klecks Honig und ca. 10 Minuten ziehen lassen … fertig!
- Experimentieren Sie möglichst nicht mit Medikamenten: Die einschlägigen Grippemittel sind häufig schlaffördernd – und das können Sie bei Ihrem Auftritt wirklich nicht gebrauchen! Ich habe im Ernstfall dieses Survival-Package dabei:
=> Kopfschmerztabletten, wenn der Schädel brummt.
=> Weleda-Schnupfencreme: Die begleitet mich schon seit Kindertagen, weil sie hilft, besser durchzuatmen und rote Schnupfennasen pflegt.
=> Isla Moos Pastillen, am liebsten in der Geschmacksrichtung Cassis: Beim Lutschen werden die Schleimhäute befeuchtet, so dass sich Ihr kratziger Hals ein bisschen beruhigen kann. Aber Achtung: Wenn Sie wirklich heiser sind, hilft nur eines: Klappe halten, Stimme schonen und ab zum Arzt!
- Verzichten Sie auf Rechtfertigungen à la „Bitte entschuldigen Sie, ich bin heute leider erkältet und nicht ganz fit!“: Dieser Einstieg hat vermutlich nur ein Ziel, nämlich die Erwartungshaltung Ihrer Zuhörer nach unten zu schrauben und Ihnen selbst damit eine Last von den Schultern zu nehmen. Natürlich können Sie sagen, dass Sie angeschlagen sind und zum Beispiel ein bisschen leiser sprechen müssen. Aber entschuldigen Sie sich nicht dafür! Erstens wird Ihr Publikum so manchen vermeintlichen Makel gar nicht bekommen. Zweitens mögen es viele Menschen nicht, wenn Sie zum Mitgefühl genötigt werden und drittens könnte im Zweifelsfall bei Ihrem Gegenüber sogar das vage Gefühl auftauchen, dass man bei Ihnen doch nicht ganz richtig ist.
- Binden Sie Ihr Publikum ein: Ihre Stimme will nicht so wie Sie möchten? Dann lassen Sie Ihre Zuhörer aktiv werden. Bauen Sie kleine Gruppenarbeiten in Ihren Vortrag ein oder einen Dialog mit dem Nachbarn. Auch ein Quiz oder eine Diskussion mit dem Publikum sorgen für Momente, in denen Sie sich ein bisschen schonen können. Mehr Tipps, wie Sie Ihre Zuhörer zum Mitmachen bewegen, finden Sie hier: Mittendrin, statt nur dabei!
So gewappnet, bringen Sie auch einen verschnupften Auftritt gut über die Bühne. Noch besser wäre es aber natürlich, wenn Sie diese Tipps bei Ihrem nächsten Vortrag gar nicht brauchen und pumperlgsund Ihren Mann bzw. Ihre Frau stehen. :-)