Sie sind schon mittendrin in Ihrem Vortrag. Da geht plötzlich die Tür auf und ein Spätankömmling platzt herein. Puh, das kann ganz schön ablenken! Manchmal juckt es uns dann in den Fingern, dem Störer eine kleine Lektion zu erteilen.

© NLshop fotolia.com

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„Bitte entschuldigen Sie! Ich habe schon mal angefangen.“, so hat ein renommierter Redner zwei Nachzügler begrüßt, die sich bei einem Vortragsabend mit einer halben Stunde Verspätung in die erste Reihe gedrückt haben. Die Lacher hatte er damit auf seiner Seite. Zugegeben, das saß und hat in diesem Moment auch absolut gepasst.

Dennoch: Für Ihre Auftritte im Businesskontext empfehle ich Ihnen diesen Spruch nicht.  Bitte unterbrechen Sie Ihre Präsentation auch nicht, um den „Neuen“ zu begrüßen. Selbst wenn das einfach nur nett gemeint und weit verbreitet ist.

Damit tun Sie weder sich noch dem anderen etwas Gutes! Der Zuspätkommer wird sich automatisch unwohl fühlen, weil er plötzlich auf dem Präsentierteller sitzt. Und Sie lenken die Aufmerksamkeit weg von sich und Ihrem Thema.

Um die Fäden in der Hand zu behalten, reden Sie bitte einfach weiter, nicken dem Nachzügler freundlich zu und lassen sich möglichst nicht aus dem Konzept bringen.

Positiver Nebeneffekt: Wenn Sie der Störung keinen Raum geben, werden die anderen Zuhörer den Zuspätkommer oft gar nicht bemerken.

Keine Regel, ohne Ausnahmen :-) : Eine kurze Pause bietet sich dann an, wenn Sie in einem kleinen, sehr persönlichen Rahmen präsentieren oder wenn der Spätankömmling ein für Sie sehr wichtiger Teilnehmer ist, den Sie unbedingt ins Boot holen möchten. Umreißen Sie dann kurz in zwei bis drei Sätzen, wo Sie stehen geblieben sind, bevor es weitergeht im Text.

 

PS: Nächste Woche macht der Rede frei!Tag eine kurze Pause und ist dann zurück am 25. April. Bis dahin wünsche ich Ihnen schöne Feiertage und fröhliche Ostereiersuche!

© Ellie Nator fotolia.com

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