Dass Männer und Frauen manchmal aneinander vorbeireden, ist kein Geheimnis. Da kommen dann schon mal Sachen raus, die sich so lesen, wie dieses SMS-Pingpong :-) :
Sie: Ich möchte gerne mit Dir reden.
Er: Okay.
Sie: Bei mir passt es am Montag oder Donnerstag. Wie sieht es da bei Dir aus?
Er: Am Donnerstag klappt es definitiv nicht. Montag weiß ich nicht.
Sie: Ich möchte jetzt nicht wissen, was nicht geht. Wenn Du keine Lust hast, sag’s lieber gleich.
Er: Oh, jetzt aber. Ich bin doch gaaaanz friedlich.

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Was hier passiert ist und irgendwie an Loriot erinnert, kommt auch im Business-Alltag immer wieder vor: Statt zu sagen, was möglich ist, sagen wir, was NICHT geht. Wenn wir vom Chef einen Auftrag erhalten, mit dem neuen Kunden verhandeln oder mit dem Kollegen diskutieren. Das klingt dann zum Beispiel so:
„Können Sie mir den Projektbericht bitte bis heute Abend zukommen lassen?!“
„Oh, das schaffe ich nicht bis heute Abend.“
„Würdest Du nächste Woche den Telefondienst für mich übernehmen?“
„Die ganze Woche? Nein, das haut ganz bestimmt nicht hin, weil …“
In den meisten Fällen ist das nicht böse gemeint. Im Eifer des Gefechts reagieren wir spontan auf eine konkrete Frage. Oder wir sind ein bisschen überrumpelt und versuchen, mit einer schnellen Antwort die Sache erst einmal vom Tisch zu fegen.
Das Dumme dabei: Selbst wenn die „Geht nicht“-Formulierung einfach nur gedankenlos war, sorgt sie oft direkt für dicke Luft. Bei Ihrem Gegenüber drängt sich der Eindruck auf, dass Sie möglicherweise gar nicht auf ihn eingehen wollen; er fühlt sich zurückgewiesen. Ein Wort ergibt jetzt das andere … und schwupps sind Sie mittendrin in einer Diskussion, die Ihnen das Leben unnötig schwer macht.
Um verbindlicher rüberzukommen und bei Ihrem Gesprächspartner zu punkten, überlegen Sie doch lieber, wie eine Lösung aussehen könnte und sagen Sie, was geht:
„Können Sie mir den Projektbericht bitte bis heute Abend zukommen lassen!“
„Heute darf ich noch dringend das Angebot an den Kunden XY rausschicken. Den Bericht mache ich dann gleich morgen Vormittag fertig. Passt das für Sie?“
„Würdest Du nächste Woche den Telefondienst für mich übernehmen?“
„Von Montag bis Mittwoch klappt das. Für den Rest der Woche sprich doch bitte mal Herrn Meier an.“
Merken Sie den Unterschied? So bauen Sie eine Brücke und wirken gleich deutlich engagierter.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie sich künftig verbiegen und jedem alles recht machen sollen. Sie möchten zum Beispiel Ihrem Kollegen nicht zum x-ten Mal aus der Patsche helfen? Oder dem Kunden einen Rabatt gewähren, der Ihnen selbst Bauchschmerzen verursacht? Wenn Sie etwas wirklich nicht tun wollen, dann ist ein klares „Nein“ angesagt. Unmissverständlich und ohne Diskussion.