Natürlich möchten Ihre Zuhörer wissen, mit wem sie es zu tun haben. Aber Hand aufs Herz: Die oft nicht enden wollenden Schilderungen von Lebensläufen werden häufig zu einer echten Geduldsprobe für das Publikum. Schließlich sind die Teilnehmer neugierig auf Ihr Thema und nicht auf jeden einzelnen Ihrer Karriereschritte. Ruckzuck drängt sich da die Frage auf: „Wann geht es denn endlich los?“
Das ist schade! Denn so verschenken Sie die wertvolle „Anfangsaufmerksamkeit“. Nutzen Sie die ersten Minuten lieber, um Ihr Publikum aufzurütteln und einen Spannungsbogen aufzubauen. Wie Ihnen das gelingt, lesen Sie zum Beispiel hier oder hier.
Den Vorstellungspart dürfen Sie dafür getrost weglassen.
Besonders geschickt ist es, wenn ein Moderator kurz einige Sätze zu Ihnen sagt. Aber auch wenn es den nicht gibt, gehen Sie künftig einfach davon aus, dass man Sie kennt. (Bei vielen Veranstaltungen wird ohnehin im Vorfeld zusammen mit dem Programm eine Kurzvita der Referenten verschickt.)
Damit signalisieren Sie gleich nonverbal eine gewisse Größe. Oder können Sie sich vorstellen, dass Günther Jauch eine seiner Sendungen so eröffnet:
„Zunächst ein paar Worte zu mir: Ich bin 58 Jahre alt und arbeite als Showmaster, Journalist und Produzent. Nach einigen Jahren beim Hörfunk startete ich mit 29 Jahren meine Fernsehkarriere. Die Sendung ‚Wer wird Millionär?’ moderiere ich seit 1999.“
Völlig undenkbar, oder? Okay, vielleicht sagen Sie jetzt: „Aber ich bin nun mal nicht so bekannt wie Günther Jauch. Die eigene Vorstellung streichen? Das kann ich doch nicht bringen …?“
Doch, Sie können! Und Sie werden stärker wirken. Wenn Ihr Auftritt gut war, werden diejenigen, die nicht mitbekommen haben, wer da gerade gesprochen hat, das schon noch herausfinden. :-)
Zusatztipp: Sie präsentieren vor Teilnehmern, die Sie nicht kennen und möchten sicherstellen, dass Ihr Name während Ihres Auftritts präsent ist?
- Dann stellen Sie entweder ein gut lesbares Namensschild auf.
- Oder lassen Ihren Namen ab und an in Ihren Vortrag einfließen. Zum Beispiel: „Mein Chef schaute mich an und sagte, ja, Frau Berger, so machen wir das …“ oder „Ich dachte mir, Andrea, das solltest Du anders anpacken …“
- Aber auch am Ende Ihres Vortrags können Sie ihn noch einmal fallen lassen: „Ich bin Wolfgang Müller und freue mich auf Ihre Fragen!“