© Gitte Härter

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Kaum haben Sie zu sprechen angefangen, ist da dieses Kratzen und Sie müssen sich einfach räuspern. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. Er kann ganz schön lästig sein – der berühmte „Frosch im Hals“. Schließlich ist eine belegte Stimme nicht nur für Sie unangenehm, sondern auf Dauer auch für Ihre Zuhörer.

Wenn Sie die nervige Räusperei loswerden möchten, gilt es erst einmal herauszufinden, warum sie überhaupt da ist:

  • Sie haben permanent einen Kloß im Hals und Ihre Stimme fühlt sich ständig verschleimt an? Dann ist möglicherweise mit Ihrem Stimmapparat etwas nicht in Ordnung. Bitte lassen Sie das ärztlich abklären.
  • Aber auch Ihre Ernährung kann die Stimme beeinflussen: So sind Milchprodukte zum Beispiel schleimbildend und extrem scharfes Essen trocknet den Kehlkopf aus. Da jeder Mensch unterschiedlich reagiert, achten Sie doch einfach mal bewusst darauf, was Sie vor Ihren Auftritten essen und ob sich das auf Ihre Stimme auswirkt.
  • Vielleicht ist mit Ihren Stimmbändern auch alles in Ordnung und Sie haben sich angewöhnt, immer dann zu räuspern an, wenn Sie aufgeregt oder unsicher sind.

Falls das Räuspern lediglich eine „Marotte“ ist, können Sie den Frosch im Hals folgendermaßen bändigen:

  • Sie entspannen vor einem Vortrag nicht nur Ihren Körper, sondern ganz gezielt auch Ihren Mund- und Rachenbereich: Dafür eignet sich prima die Übung „Kauen, summen, schlucken“. Ihre Zunge lockern Sie, indem Sie bei geschlossenem Mund die Vorderseite der Zähne abfahren (oben und unten) oder einfach mit der Zunge schnalzen. Um den Kehlkopf zu entspannen, pressen Sie die Zungenspitze an den hinteren Gaumen. Halten Sie die Spannung für einen Moment und versuchen Sie, bei geschlossenem Mund zu gähnen. Mit diesen kleinen Übungen weiten Sie nicht nur die Resonanzräume, sondern wärmen gleichzeitig Ihre Sprechwerkzeuge auf. Damit schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine klangvolle Stimme.
  • Sie probieren, den Räusperer durch eine kleine Pause zu ersetzen, in der Sie schlucken und dabei gewissermaßen die Stimme „ölen“. Oder Sie trinken ganz bewusst einen Schluck Wasser (bitte ohne Kohlensäure!). Diese Miniunterbrechungen fallen Ihrem Publikum gar nicht auf und Sie haben die Chance, danach entspannter weiterzusprechen.

Sollte sich trotzdem mal ein echter Kloß im Hals bemerkbar machen, denken Sie bitte daran, dass Räuspern die Stimmlippen und Schleimhäute extrem reizt. Wenn Schlucken und Wasser trinken nichts mehr bringt, husten Sie also lieber kurz. Das ist schonender für Ihre Stimme.