© Gitte Härter

© Gitte Härter

Im Idealfall klingt Ihre Stimme abwechslungsreich. Da gibt es hohe und tiefe, laute und leise, betonte und unbetonte Passagen. Die Sprachmelodie variiert. Man hört Ihnen gerne zu, weil sich „was rührt“ und man merkt, dass der Mensch da vorne voll hinter seiner Botschaft steht.

Nun passiert es aber selbst den natürlichsten Rednern, dass sie vor einer Gruppe plötzlich irgendwie „gebremst“ wirken. Dass sie zu leise oder langsam reden … oder ihren Text einfach monoton herunterrattern.

Natürlich spielt da die Nervosität eine große Rolle – oft ist allerdings auch das Ziel, es besonders gut zu machen, kontraproduktiv. Aber keine Sorge: Schon mit kleinen Kniffen sind Sie gleich viel lebendiger bei der Sache. Hier habe ich zwei Dos und ein Don’t für Sie, mit denen Sie für mehr stimmliche Power sorgen:

Zuerst das Don’t: Gehen Sie bitte nie mit Druck ran! Wenn Sie bewusst lauter, kraftvoller, eindringlicher reden, führt das meistens zu einer gepressten Sprechweise und künstlichem Betonen. Das ist auf Dauer anstrengend … für Sie und für Ihre Zuhörer.

„Do“ Nr. 1: Stimme hat mit Stimmung zu tun
Je mehr Sie von sich und Ihrem Thema begeistert sind, desto beschwingter transportieren Sie es. Das springt über – bis in die letzte Reihe.

Darum ist es wichtig, dass Sie Ihren Vortrag selbst spannend finden. Und das ist etwas ganz anderes als „ich bin sattelfest im Thema“! Leider geht beides nicht immer automatisch Hand in Hand.

  • Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie Ihrem Publikum zu bieten haben. Steigern Sie sich vorher noch mal richtig rein, was toll an Ihren Inhalten ist und warum Ihr Auftritt so viel bringt. Dann wirken Sie direkt dynamischer, auch wenn Ihnen möglicherweise die Knie zittern.
  • So richtig überzeugt sind Sie nicht von Ihrer Botschaft? Weil Sie immer wieder über ähnliche Themen sprechen, die Sie selbst schon irgendwie langweilen? Oder weil Sie Dinge vermitteln sollen, hinter denen Sie nicht zu 100 Prozent stehen? Dann lesen Sie hier, wie Sie wieder mehr Leben in Ihren Vortrag bringen.

„Do“ Nr. 2: Nutzen Sie Ihre Gestik
Sobald Sie das Gesagte mit Ihren natürlichen Arm-, Hand- und Kopfbewegungen unterstreichen, macht sich das in Ihrer Stimme bemerkbar. Sie wirkt melodischer und lauter. Probieren Sie es doch gleich einmal aus: Sagen Sie den Satz „Herzlich willkommen, schön, dass Sie hier sind!“ zunächst mit hängenden Armen und Händen, bevor Sie ihn mit Ihren Gesten unterstützen. Merken Sie den Unterschied?

Jetzt machen Sie sich aber bitte nicht verrückt, wann Sie wie welche Handbewegung einsetzen. Es geht ja gerade darum, natürlich zu sein. Also vergessen Sie am besten die Tipps aus Rhetorik- und Körpersprache-Ratgebern, was man mit Händen tun oder lassen sollte. Es ist auch völlig egal, ob Sie eher ausladendere Bewegung machen oder Ihre Gestik subtiler ist. Lassen Sie einfach Ihren Körper ganz natürlich „mitsprechen“! Darum verschanzen Sie sich bitte nicht stocksteif hinter einem Rednerpult oder kleben an einer Stelle auf der Bühne fest, sondern nutzen den Raum, wie es Ihnen entspricht.

So einfach ist das mit der Power

Sobald Sie im wahrsten Sinne des Wortes mit Leib und Seele bei der Sache sind, verändert das Ihren stimmlichen Ausdruck. Sie klingen spritziger und werden auch so wirken.