© Gitte Härter

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Freilich, eine gute Präsentation lebt davon, dass sich Ihre Zuhörer am Geschehen beteiligen – mit Fragen, eigenen Erfahrungen und gerne auch mal kritischen Anmerkungen, die es möglich machen, tiefer in ein Thema einzusteigen.

Wird Ihr Vortrag aber ständig durch neunmalkluge Kommentare unterbrochen (pardon, ergänzt), kann das ganz schön nervig sein. Erst recht wenn diese Einwürfe zu Co-Referaten eines Teilnehmers ausarten, der sich einfach selbst gerne reden hört: So kommen Sie nicht nur zeitlich ganz schnell in die Bredouille, sondern im schlimmsten Fall sogar aus dem Konzept.

Auch wenn diese Momente eine echte Geduldsprobe sind, bleiben Sie bitte möglichst gelassen. Meistens wollen die Störer Sie nämlich gar nicht ärgern, sondern haben einfach ein unbändiges Verlangen nach Aufmerksamkeit. Sie möchten charmant, aber bestimmt für Ruhe sorgen? Dann helfen Ihnen die drei folgenden „Eskalationsstufen“:

1.) Sie geben Ihrem Besserwisser ruhig zunächst den Raum, den er so dringend braucht. Oft genügt es da schon, wenn Sie sich für seinen Beitrag bedanken und ihn einmal ordentlich austoben lassen. Vielleicht haben Sie aber ja auch die Möglichkeit, ihm eine kleine Aufgabe zu übertragen und ihn beispielsweise zum Teamsprecher bei einer Gruppenarbeit zu machen. So tun Sie etwas für sein Ego und er hat Gelegenheit, sich vor den anderen zu profilieren.

2.) Hilft das nicht oder möchten Sie lange Diskussionen unbedingt vermeiden, dürfen Sie nun direkter werden. Bremsen Sie ihn aus, indem Sie ihm anbieten, sich nach dem Vortrag mit ihm zu unterhalten: „Das ist ein interessanter Punkt. Den würde ich gerne nach der Präsentation mit Ihnen besprechen. Hier sprengt er leider den Rahmen!“ Wenn Sie nun noch eine kleine Notiz machen und Ihrem Gegenüber damit signalisieren, dass Sie es ernst meinen, stehen die Chancen gut, dass Sie ungestört weitermachen können.

3.) Er oder sie ist richtig hartnäckig? Dann können Sie die Gruppe einbeziehen und entscheiden lassen. Fragen Sie, wer das vom Zwischenrufer gewünschte Thema gerne diskutieren würde. Ist das die Mehrheit, liegt es den Zuhörern vermutlich wirklich am Herzen, so dass Sie darauf eingehen. Ist das nicht der Fall, geht es direkt weiter im Text. Wichtig: Sie führen den Störer dabei nicht vor, sondern fragen freundlich und entspannt. So stellen Sie sicher, dass Sie die Situation nicht noch mehr aufheizen.

Mit ein bisschen „Durchhaltevermögen“ erledigt sich die Laberei übrigens oft von ganz alleine. Sind doch selbst die geduldigsten Zuhörer irgendwann so genervt, dass Sie dem Besserwisser in ihren Reihen mehr oder weniger deutlich zu verstehen geben, dass er bitte den Mund halten soll. Einen wirkungsvolleren Eingriff gibt es wohl kaum.