Kurz vor Ihrem Auftritt. Sie haben sich mit dem Raum vertraut gemacht und Ihre eigene Spielwiese geschaffen. Die Technik läuft. Nun trudeln nach und nach die ersten Teilnehmer ein. Oft sind das bekannte Gesichter: Kollegen und Kunden, mit denen Sie schnell in Kontakt kommen.
In so mancher Vortragssituation treffen wir aber auch auf ein fremdes Publikum. Ob im Seminar, auf einem Kongress oder bei Netzwerktreffen – immer wieder erlebe ich, dass sich Vortragende und Zuhörer dann erst einmal aus der Entfernung vorsichtig beäugen.
Das ist schade! Denn ein entspannter Plausch vor Veranstaltungsbeginn ist wunderbar, um das Eis zu brechen. Unabhängig davon, ob Sie über die Anreise, den Veranstaltungsort oder das Vortragsthema plaudern. Vielleicht kostet Sie das kurz vor Ihrem Auftritt ein bisschen Überwindung? Unterm Strich tun Sie sich aber selbst etwas Gutes, wenn Sie offen und freundlich auf Ihre Teilnehmer zugehen:
- Sie sammeln Sympathiepunkte: Möglicherweise fühlt sich auch der eine oder andere Ihrer Zuhörer in der ungewohnten Situation etwas unwohl. Wie schön, wenn man dann nett begrüßt und gleich in einen lockeren Small-Talk verwickelt wird. Damit schaffen Sie nicht nur eine gute Stimmung, sondern zeigen auch, dass Sie ein Referent zum Anfassen sind. Ihre Teilnehmer bauen schneller Vertrauen auf … beste Voraussetzungen also für Ihren Auftritt.
- Sie machen sich das Leben leichter: Auch wenn Sie nur ein paar Sätze mit Ihren Teilnehmern getauscht haben. Sobald Sie ein erstes Gespür für die Menschen und die Stimmung gewonnen haben, ist das Publikum gleich ein bisschen weniger fremd. Und es ist doch viel angenehmer auf Zuhörer zu treffen, mit denen Sie sich eben noch gut unterhalten haben. Positiver Nebeneffekt: Auch Ihr Lampenfieber lässt sich so besser in Schach halten.
- Sie bekommen Impulse für Ihren Vortrag: Hier eine kleine Anekdote am Rande. Dort eine interessante Frage. All das ist Material, das Sie prima in Ihren Vortrag einbauen und damit einen aktuellen Bezug herstellen können. Aber Achtung: Falls es sich um persönliche Dinge handelt, fragen Sie Ihren Gesprächspartner lieber, ob Sie den Stoff verwenden dürfen und lassen Sie Namen weg. Nicht jeder Zuhörer findet sich gerne mit seiner Geschichte oder seinem Anliegen auf der Bühne wieder.
Übrigens: Bei kleineren Gruppen bis 15 Personen wirkt es gut, wenn Sie die Teilnehmer mit Handschlag begrüßen. Ist die Gruppe größer, brauchen Sie natürlich nicht jeden einzeln willkommen zu heißen. Mischen Sie sich unter die Leute und picken Sie sich ruhig zwei oder drei Gesprächspartner heraus, die Ihnen sympathisch sind.