© alphaspirit fotolia.com

© alphaspirit fotolia.com

Manche Zuhörer fragen Ihnen ein Loch in den Bauch. Kaum haben Sie geantwortet und wollen kurz Luft holen, schicken Kettenfrager die nächste Frage hinterher … und noch eine … und noch eine … und …

Meistens ist das gar nicht böse gemeint. Freilich gibt es Querulanten, die nachbohren, weil sie testen möchten, was Sie wirklich draufhaben. Viel häufiger haben Sie es allerdings in diesen Momenten mit Teilnehmern zu tun, die sich selbst gerne reden hören oder wirklich ALLES wissen wollen.

So unterschiedlich die Motivation für diese Fragerei ist, sie kann ganz schön nerven – und im schlimmsten Fall zu einem echten Wirkungsräuber werden:

  • Sobald Sie sich in einem Zweiergespräch verlieren, das nicht für alle Teilnehmer relevant ist, laufen Sie Gefahr, dass sich der Rest des Publikums ausklinkt.
  • Die Extra-Schleifen rauben Zeit, die Sie gut für Ihre eigene Botschaft oder für weitere Fragen aus der Zuhörerschaft gebrauchen könnten.
  • So ein Fragenhagel führt schon mal dazu, dass Sie sich selbst um Kopf und Kragen reden und in Erklärschleifen hineinmanövrieren, die Sie nur klein machen und nichts bringen.

Lassen Sie sich deshalb auf Ihrer Bühne bitte nicht die Butter vom Brot nehmen! Sobald Sie merken, dass Sie unter Frage-Beschuss stehen und mit Antworten im normalen Rahmen nicht weiterkommen, gilt es, Grenzen zu ziehen.

Stopp!

Die folgenden Tipps helfen Ihnen, sich elegant aus den Fängen von Vielfragern zu befreien und damit das Ruder sicher in der Hand zu behalten:

  • Sie bieten ein vertiefendes Gespräch in der Pause oder nach der Veranstaltung an. Wertschätzend und direkt! Zum Beispiel so: „Sie sprechen da ein spannendes Thema an. Lassen Sie uns das gerne im Nachgang an die Präsentation vertiefen. Hier sprengt es gerade leider den zeitlichen Rahmen.“ So bremsen Sie Ihr Gegenüber freundlich aus, zeigen aber gleichzeitig, dass Sie sich nicht vor Antworten drücken möchten.
  • Sie nutzen Ihre Körpersprache: Sobald Sie mit Ihrer Antwort fertig sind, schauen Sie den Fragesteller nicht mehr direkt an. Während Sie entspannt weitersprechen, lassen Sie Ihren Blick gleich wieder durch die Reihen schweifen. Damit entziehen Sie Ihrem Kettenfrager körpersprachlich das Wort und holen die anderen Teilnehmer zurück ins Boot.
  • Sie sorgen für Rückendeckung aus dem Publikum. In hartnäckigen Fällen können Sie auch die Gruppe mit einbeziehen und abfragen, wer gerne die vom Fragesteller aufgebrachten Aspekte diskutieren möchte. Ist das nicht die Mehrheit, geht es weiter im Text. Sie werden sehen, meistens erledigt sich das Thema schnell von alleine. Denn häufig sind auch die anderen Zuhörer genervt und geben das dem Endlosdiskutierer mehr oder weniger deutlich zu verstehen.

Achtung! Ganz gleich für welchen Weg Sie sich entscheiden, atmen Sie bitte innerlich immer erst einmal kräftig durch und achten Sie darauf, dass Sie entspannt reagieren. Ein gereizter Unterton kratzt in solchen Momenten nicht nur an Ihrer Souveränität, sondern kann schon mal unnötigen Widerstand provozieren. Mit ruhigen und freundlichen, aber eben auch klaren Ansagen haben Kettenfrager bei Ihnen hingegen keine Chance! :-)

Das könnte Sie auch interessieren

Am Ende war die Fragerunde? Warum es sich lohnt, die Reihenfolge zu ändern
Wie aus Antworten gute Antworten werden – 5 Tipps für Ihre nächste Fragerunde
Mit Leichtigkeit in die nächste Fragerunde