Sorgfältig ausgewählte Folien untermauern Ihren Vortrag: Ein gut inszeniertes Foto oder eine einprägsame Grafik an der passenden Stelle helfen Ihnen, Ihr Thema lebendig zu machen und in den Köpfen Ihrer Zuschauer zu verankern.
Richtig gut wirkt Ihre visuelle Botschaft allerdings nur dann, wenn Sie mit einem sehr prägnanten Folienlayout arbeiten. Genau an diesem Punkt hakt es jedoch häufig! Immer wieder bekomme ich Folien zwischen die Finger, bei denen die Kopf- und Fußzeilen so vollgepackt sind mit allerlei Zusatzinfos, dass das eigentliche Thema gar nicht mehr wirklich zur Geltung kommt. Auch wenn’s gut gemeint ist: Das Kleingedruckte verwirrt das Zuschauerauge und lenkt unnötig ab!
Besser wirken mit schlanken Folien
Um den Blick auf das Wesentliche zu lenken, zeigen Sie am besten nur das, was für Ihr Publikum wirklich wichtig ist. Klar und deutlich, ohne „Zusatzgedöns“! Die folgenden Informationen können Sie dabei ohne Bedenken weglassen (Achtung, die Corporate Identity- und Marketing-Verantwortlichen unter Ihnen müssen jetzt ganz stark sein! ;-) ):
- Ihren Namen und Ihr Logo: Abgesehen davon, dass Ihre Zuhörer in der Regel wissen, mit wem sie es zu tun habe, wurde noch kein Produkt und keine Dienstleistung verkauft, weil auf jeder Folie Ihr Firmenlogo steht. Als Redner vertreten Sie Ihr Unternehmen. Allein Ihr Auftritt entscheidet darüber, ob Sie einen Draht zum Publikum aufbauen und der Funke überspringt. Diese Aufgabe kann Ihnen keine Folie der Welt abnehmen.
- Ihre Kontaktdaten: Die Hinweise auf Telefonnummer, Website und E-Mail-Adresse sind fester Bestandteil vieler Folienmaster und tauchen damit häufig auf jeder Seite auf. Während Ihres Vortrags sollen die Zuhörer allerdings weder bei Ihnen anrufen noch im Internet surfen. Bauen Sie lieber am Anfang oder Ende eine Folie ein, die alle wichtigen Daten auf einen Blick zusammenfasst, inklusive Logo und einem sympathischen Foto … und verschlanken Sie damit Ihren visuellen Auftritt.
- Copy-Right-Vermerke: Dass es sich bei Ihrem Vortrag um Ihr Gedankengut handelt, liegt auf der Hand. Sie brauchen also nicht auf jeder Folie darauf hinzuweisen. Falls Sie dennoch rechtliche Klarheit schaffen möchten, können Sie das elegant über einen entsprechenden Urheberrechtshinweis im Handout lösen.
- Seitenzahlen: Dass Sie sich auf Seite 5 befinden, bringt null Mehrwert – weder für Sie, noch für Ihre Zuhörer. Ist dann auch noch die Gesamtseitenzahl angegeben, kann das bei S. 5 von 54 im schlimmsten Fall ein „Was? Erst?“ auslösen und Ihre Zuhörer ordentlich nervös machen. Also, bitte raus damit!
- Dateinamen: 20151123_kdva_wp.ppt … ähm, ab und an begegnen einem in den Fußnoten tatsächlich die wildesten Kürzel. Was sollen Ihre Zuhörer damit bitteschön anfangen? Da diese organisatorischen Hieroglyphen nur verwirren, lassen Sie sie am besten ganz weg.
Vielleicht hat sich nun an der einen oder anderer Stelle innerer Widerstand geregt, nach dem Motto „Aber das geht doch nicht. Das kann ich doch nicht machen!“ – Sie können! Haben Sie den Mut, „Altbewährtes“ über den Haufen zu werfen und Neues auszuprobieren, um Ihren Auftritt noch stärker und aussagekräftiger zu machen.
Stellen Sie der herkömmlichen Version doch einfach mal eine abgespeckte Fassung gegenüber, wenn Sie Ihre nächste Präsentation vorbereiten … und schauen Sie dann, auf welche Weise Ihre Botschaft überzeugender rüberkommt. Der neutrale Blick eines Kollegen oder eines vertrauten Sparringspartners ist in solchen Momenten übrigens Gold wert. Ich wette, die Entscheidung wird Ihnen nicht schwerfallen. ;-)