Falls Ihnen bei dieser Überschrift gleich die üblichen Verdächtigen, wie lieblos zusammengewürfelte Foliensätze, Zahlenfriedhöfe oder schlechte Grafiken in den Sinn kommen … nein, darum geht es heute nicht! ;-)
Bitte schalten Sie gedanklich direkt in den Präsentationsmodus! Denn selbst wenn Sie sich prima vorbereitet haben und mit gehirnfreundlichen Unterlagen an den Start gehen, lauern im Umgang mit den ausgewählten PowerPoint-Folien ein paar Stolpersteine, die Ihnen ordentlich Wirkung rauben können:
1.) Sie lesen vor, was auf der Folie steht. Ob Überschrift oder Auflistung wichtiger Punkte, die Folien laden dazu ein, genau das zu sagen, was Sie gerade auf dem Bildschirm sehen. Aber auch wenn so ein „Spickzettel“ total praktisch ist und Ihnen Sicherheit bietet – für Ihre Zuhörer ist diese Form der Präsentation nur eines: betreutes Lesen und damit langweilig.
Geben Sie Ihre Botschaft lieber in eigenen Worten wieder. So machen Sie den Vortrag nicht nur spannender, sondern wirken außerdem viel natürlicher und lebendiger. Und genau das möchten Sie doch?!
Einzige Ausnahme: Sie arbeiten mit extrem reduzierten Folien, die nur wenige, bewusst gewählte Schlagworte zeigen. Dann ist es sogar sinnvoll, diese wortwörtlich zu wiederholen, um den gewünschten Aha-Effekt zu erreichen und Ihre Aussage bestmöglich zu unterstreichen.
2.) Sie zeigen eine Folie, greifen aber die Inhalte nicht auf. Achtung, auch wenn Ihre eigenen Gedanken den Vortrag erst richtig interessant machen, zu weit abschweifen sollten Sie besser nicht: Sobald Sie Folien einsetzen, orientieren sich Ihre Zuhörer daran, was sie sehen und lesen. Stimmt die visuelle Botschaft dann überhaupt nicht mit dem überein, was Sie sagen, kann das die Teilnehmer ordentlich irritieren. Die Folge: Ihr Gegenüber schaltet früher oder später ab.
Diese Verwirrung vermeiden Sie, wenn Sie Folien, die nicht optimal zu Ihren Aussagen passen, gleich ganz weglassen! Sie möchten oder müssen einen spontanen, thematischen Exkurs einbauen? Dann schafft ein schwarzer Bildschirm einen klaren Schnitt zur eigentlichen Präsentation und rückt Sie als Redner in den Mittelpunkt, entweder indem Sie die Black-Taste Ihres Presenters drücken oder ein einfaches „B“ im Präsentationsmodus. Schwarz heißt hier übrigens nicht, dass das Publikum tatsächlich schwarz sieht, sondern einfach nichts!
3.) Sie lassen besprochene Folien an der Wand stehen, obwohl Sie gerade keine Charts brauchen. Im Eifer des Gefechts ist das schnell passiert. Da zeichnen Sie zwischendurch etwas am Flipchart, zeigen einen Gegenstand oder machen mit den Teilnehmern eine kleine Übung … und vergessen dabei, dass die letzte Folie immer noch präsent ist. Schwups, schon konkurrieren Sie automatisch mit den bunten Bildern Ihrer Präsentation um die Gunst des Publikums.
Auch in diesen Momenten lohnt es sich, PowerPoint gezielt in eine kurze Pause zu schicken. Wissen Sie bereits vor Ihrem Auftritt, an welchen Stellen Auszeiten geplant sind, können Sie diese elegant mit schwarzen Folien überbrücken. Damit vermeiden Sie die ungewollte Ablenkung und geben Ihren Zuhörern die Möglichkeit, sich voll und ganz auf Sie zu konzentrieren.
4.) Sie zeigen alle Informationen auf einmal. Klick, da ist sie – die Folie mit der seitenfüllenden, ausgetüftelten Grafik oder einer ellenlangen Aufzählung schlagkräftiger Argumente. Jede Menge Infos, die gut gemeint sind, aber das Publikum schnell erschlagen.
Liefern Sie Ihren Input lieber häppchenweise! Mit gezielten, dezenten (!) Animationen, wie zum Beispiel einem einfachen „Einblenden“, lassen sich thematische Blöcke nach und nach präsentieren und selbst komplexe Inhalte Schritt für Schritt aufbauen. So stellen Sie sicher, dass Ihnen Ihre Teilnehmer wirklich folgen.
5.) Sie klicken munter über Folien hinweg. Freilich kann es vorkommen, dass Sie mal eine Folie überspringen müssen. Weil die Zeit drängt, sich eine falsche Folie eingeschlichen hat oder Sie spontan entscheiden, ein bestimmtes Thema auszuklammern. Immer wieder erlebe ich allerdings Redner, die jede Menge Folien in Ihre Präsentation packen, die sie gar nicht zeigen wollen?! Einfach zur Sicherheit, falls tiefer gehende Fragen kommen.
Bitte machen Sie das nicht! Das fröhliche Darüberhinwegklicken hinterlässt beim Publikum schnell das Gefühl, dass Sie ein bisschen chaotisch und gar nicht richtig vorbereitet sind. Sollten Sie Back-up-Folien brauchen, stellen Sie diese bitte ans Ende Ihrer Präsentation. Bei Bedarf können Sie flott darauf zurückgreifen, ohne den Fluss Ihres Vortrags zu unterbrechen.
Hand aufs Herz, haben Sie sich bei dem einen oder anderen Punkt ertappt gefühlt? Dann knöpfen Sie sich diesen doch bei Ihrem nächsten Auftritt mal ganz bewusst vor. Schon kleine Kniffe genügen, um sich selbst und Ihre Präsentation noch besser zur Geltung zu bringen.
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