Ganz gleich ob das Mikrofon ausgefallen ist, Sie mit einer schlechten Akustik zu kämpfen haben oder während Ihres Auftritts mit störenden Geräuschen von außen konfrontiert werden … jetzt sind Sie besonders gefordert, müssen Sie doch den Raum auch ohne technische Verstärkung mit Ihrer Stimme füllen.
Die Folge: Fast automatisch beginnen Sie, lauter zu sprechen. Meistens mit ordentlich Druck auf den Stimmbändern, um nur ja gehört zu werden. Entspanntes Reden? Fehlanzeige!
Diese Presserei ist nicht nur ungesund, sondern auf Dauer auch ziemlich anstrengend – für Sie und für Ihre Zuhörerschaft.
Sie möchten kraftsparender reden und trotzdem sicherstellen, dass Ihre Botschaft ankommt? Diese drei Tipps helfen Ihnen dabei:
- Sie pushen sich durch eine lebendige Gestik. Sobald Sie beim Reden aktiv Ihre Arme und Hände einsetzen, macht sich das prompt in Ihrer Stimme bemerkbar. Sie wirkt melodischer … und lauter! Möchten Sie das gleich einmal ausprobieren? Dann sagen Sie doch den Satz „Herzlich willkommen, schön, dass Sie hier sind!“ zunächst mit hängenden Armen und Händen, um ihn anschließend mit Ihrer Gestik zu unterstreichen. Der Unterschied ist sofort hörbar. Dass Sie dabei natürlich bleiben und die Finger von antrainierten Bewegungen lassen, ist eh klar! ;-)
- Sie achten auf eine deutliche Aussprache. Je präziser Sie artikulieren, desto besser versteht Sie Ihr Publikum! Auch ohne die Lautstärke hochzufahren. Bitte verkünsteln Sie sich aber nicht! Denn wenn Sie plötzlich total betont und überkorrekt sprechen, kann das schnell albern wirken.
Falls Sie zum Nuscheln neigen, lässt sich mit dieser klassischen Übung eine saubere Aussprache trainieren: Sie nehmen Ihren Daumen oder einen Korken zwischen Ihre Schneidezähne und beißen locker zusammen. Nun sprechen Sie einen Text, zum Beispiel die Einstiegspassage Ihrer Rede. Nachdem Sie den Daumen wieder aus dem Mund genommen haben, wiederholen Sie den Text. Hören und spüren Sie die Veränderung? Da Sie Ihre Sprechwerkzeuge gelockert haben, fällt es Ihnen nun leichter, deutlich zu artikulieren. Gleichzeitig speichert Ihr Körper diese Erfahrung. Je häufiger Sie üben, desto einfacher können Sie die klare Sprechweise später auf der Bühne abrufen.
- Sie nehmen den ganzen Raum wahr. Um von allen gut gehört zu werden, hilft es, ganz gezielt für die Teilnehmer in der letzten Reihe zu sprechen und sich vorzustellen, wie Ihre Stimme selbst den hintersten Winkel erreicht. Dieses Bewusstsein lässt Sie präsenter rüberkommen: Ihre Stimme klingt voluminöser und hat eine bessere Tragfähigkeit.
Übrigens, sollten Sie beim lauteren Reden immer wieder heiser werden oder das Gefühl haben, dass Sie – trotz dieser Kniffe – dauerhaft zu leise sind, basteln Sie daran lieber nicht alleine herum. Häufig genügen schon wenige Stunden bei einem professionellen Stimmtrainer, um Ihnen zu mehr sprecherischer Leichtigkeit zu verhelfen. Eine Investition, von der nicht nur Ihre Stimme profitiert, sondern Ihre gesamte Ausstrahlung.
Gleich weiterschmökern:
Auf Du und Du mit dem Mikrofon