Nein, um flotte Sprüche geht es heute nicht. Vielmehr darum, wie Ihnen diese möglichst leicht über die Lippen kommen: Jeder Sportler wärmt sich vor einem Wettkampf auf – das sollten wir auch beim Reden tun. Insbesondere die Gesichtsmuskeln und „Sprechwerkzeuge“ haben vor dem Auftritt eine Extraportion Aufmerksamkeit verdient. Denn gerade dort schlägt sich Stress häufig direkt nieder. Da werden die Zähne zusammengebissen oder die Lippen aufeinander gepresst … entspannt sieht anders aus!
Mit den folgenden Lockerungsübungen schaffen Sie im Handumdrehen bessere Sprechbedingungen. Sie sorgen nicht nur für eine klangvollere Stimme, sondern stellen außerdem sicher, dass Sie klar und deutlich artikulieren können:
- Das Gesicht: Massieren Sie Ihr Gesicht mit den Fingerspitzen beider Hände und streichen Sie es danach sanft mit Ihren Handinnenflächen nach unten aus.
- Der Kiefer: Hier setzen sich Verspannungen besonders gerne nieder. Diese lösen Sie am besten, indem Sie ganz bewusst die Kiefermuskulatur massieren und den Kiefer mehrmals vorsichtig (!) nach oben und unten heben oder ihn von links nach rechts schieben.
- Der Mund: Sehr wirkungsvoll ist es, wenn Sie bei geschlossenem Mund genüsslich und großzügig kauen und dazu ein langes, weiches „mmmhhh“ summen.
- Die Lippen: Stellen Sie sich vor, Sie imitieren das Geräusch eines Motorrads. Flattern Sie mit den Lippen und nehmen Sie einen Ton dazu. Die Tonhöhe dürfen Sie variieren. Wenn Sie sich mit dem Lippenflattern schwer tun, können Sie im Wechsel einen Kussmund machen und die Lippen breit auseinanderziehen. Bitte nicht vergessen, zu atmen! ;-)
- Die Zunge: Fahren Sie mit Ihrer Zunge bei geschlossenem Mund die Vorderseite der Zähne ab. Oben und unten. Zungenschnalzen ist ebenfalls erlaubt.
- Der Rachen: Pressen Sie die Zungenspitze an den hinteren Gaumen, halten Sie die Spannung für einen Moment und versuchen Sie jetzt, bei geschlossenem Mund zu gähnen. Dadurch wird sowohl der Kehlkopf entspannt als auch der gesamte Mund-/Rachenbereich gedehnt.
Nun haben Sie die Resonanzräume geweitet, Ihr „Mundwerk“ aufgewärmt und damit die Voraussetzungen für einen stimmlich starken Auftritt geschaffen. Spüren und hören Sie den Unterschied?