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„Ich komme vom Hundertsten ins Tausendste!“, „In meinen Präsentationen rede ich viel zu viel!“, „Wenn ich bloß nicht ständig meinen roten Faden verlieren würde!“ – solche Aussagen höre ich in Workshops und Beratungen immer wieder. Viele Vortragende tun sich schwer, die eigene Botschaft auf den Punkt zu bringen und verzetteln sich schon mal mit Randthemen. Während beim einen möglicherweise die Vorbereitung der Casus knacksus ist, lässt sich die andere von der eigenen Euphorie davontragen. Ein Dritter wiederum springt direkt auf „Ablenkungsmanöver“ des Publikums an.

Wie ärgerlich, wenn dabei wichtige Botschaften auf der Strecke bleiben!

So halten Sie Ihren Vortrag auf Kurs …

Sie möchten sich ein für alle Mal von der Herumeierei verabschieden? Diese fünf Kniffe helfen Ihnen, sich zu sortieren und bei künftigen Auftritten den Fokus auf das zu lenken, was zählt – Ihr Thema.

  • Mit überzeugenden Kernbotschaften punkten! Je genauer Sie sich im Vorfeld überlegen, wohin die Reise gehen soll, desto präziser können Sie Ihr Anliegen formulieren. Wollen Sie echte Aha-Effekte beim Gegenüber erzeugen, lohnt es sich, ein wenig Zeit zu investieren und über folgende Fragen nachzudenken: Was soll bei Ihren Zuhörern hängen bleiben? Was erwartet/braucht/wünscht sich Ihr Publikum? Welche drei Kernaussagen resultieren aus diesen beiden Überlegungen? Gehen Sie dabei ruhig über das Offensichtliche hinaus und werden Sie so konkret wie möglich. Mit den Antworten schaffen Sie nicht nur Klarheit, sondern auch ein Grundgerüst, das Sie durch Ihren Auftritt trägt.
  • Hoch lebe der Spickzettel! Nein, damit ist nicht die ausufernde PowerPoint-Präsentationen als Gedankenstütze gemeint. ;-) Machen Sie sich Notizen! Ab besten handschriftlich, um die Infos besser zu behalten. Vielleicht ist ein Mindmap der richtige Weg für Sie. Ich selbst nehme meist ein weißes Blatt Papier im Querformat, schreibe die drei Kernaussagen nebeneinander und ergänze darunter als Spiegelstrichliste meine entsprechenden Inhalte. So habe ich immer den kompletten Vortrag vor Augen und kann mich wunderbar von Punkt zu Punkt hangeln. Übrigens: Haben Sie sich die Mühe erst mal gemacht, gilt für diesen Spickzettel, was schon für die Schulspickzettel galt: Sie werden ihn nicht mehr brauchen.
  • Die Übergänge stets im Blick! Um während Ihrer Präsentation fokussiert zu bleiben, macht es Sinn, sich besonders um die Verbindungen zwischen den einzelnen Themen zu kümmern und sich diese gut einzuprägen – als wertvolle Anker in Ihrer Gesamtstruktur. Sobald Sie das große Ganze abgespeichert haben, sinkt das Risiko, sich in Detailinfos zu verlieren. Sollten Sie doch mal mit Ihren Zuhörern eine kleine Extrarunde drehen, ist das aber auch nicht schlimm. Schließlich wissen Sie dann direkt, wohin Sie zurückkehren können und wie Sie Ihr Ziel doch noch erreichen.
  • Zuschauerfragen an den Schluss! Freilich ist es schön, wenn während Ihres Vortrags ein echter Austausch entsteht. Manchmal führen die Anmerkungen Ihrer Zuhörerschaft aber auch weit vom Thema weg und bringen Ihren Ablauf durcheinander. Gerade wenn Sie sich leicht ablenken lassen und es Ihnen schwerfällt, immer wieder zum ursprünglich geplanten Inhalt zurückzukommen, empfehle ich Ihnen, die Fragerunde konsequent an den Schluss zu stellen. Kurze Verständnisfragen zwischendurch sind natürlich erlaubt. Damit machen Sie sich nicht nur selbst das Leben leichter. Auch Ihre Teilnehmer können Ihnen besser folgen.
  • Tempo rausnehmen! Im Eifer des Gefechts passiert es schon mal, dass der Gaul mit Ihnen durchgeht? Weil Sie richtig für Ihr Thema brennen, sich aus Unsicherheit um Kopf und Kragen reden oder lampenfiebrig sind? Sobald Sie merken, dass Sie immer schneller werden und in eine ungesunde Redeschleife verfallen, gilt nur noch eines: Pause machen! Unterbrechen Sie sich kurz, indem Sie einen Schluck Wasser trinken, etwas ans Flipchart schreiben oder eine Frage stellen … Jetzt können Sie durchschnaufen, einen klaren Gedanken fassen und dann entspannt(er) weitermachen. Konzentriert und auf den Punkt.