Ihr Vortrag steht. Sie haben sich nicht nur Gedanken gemacht, welche Kernbotschaft Sie transportieren möchten, sondern wissen auch, mit wem Sie es zu tun haben und was Ihr Publikum wohl von Ihnen erwartet.
Nun geht es darum, sich die Inhalte bestmöglich einzuprägen und Sicherheit für Ihren Auftritt zu gewinnen, damit Sie am Tag X dann mit einem möglichst guten Gefühl im Bauch vor Ihr Publikum treten.
Wie sieht eine effiziente Redevorbereitung aus?
Keine Frage: Sie haben zig Möglichkeiten, wie Sie sich inhaltlich und mental für eine Präsentation fit machen können. Ein Richtig oder Falsch gibt es da nicht. Nur ein „ja, das funktioniert für mich“ oder „nein, das ist nicht meins“. Unterm Strich hilft da wohl nur eines – ausprobieren!
Um Ihnen den Weg zu einer stimmigen Vorbereitung zu erleichtern, verrate ich Ihnen heute 5 Schritte, die sich in meinem Redealltag bewährt haben. Sie sind neugierig geworden? Dann können Sie jetzt entweder direkt in den Podcast klicken oder einfach hier weiterlesen ;-) …
1. Rein in die Birne! Wenn Sie möglichst frei sprechen wollen, dürfen Sie Ihr Konzept erst einmal verinnerlichen. Während die einen ihre Inhalte Wort für Wort abspeichern, prägen sich andere einfach nur Stichworte ein. Solange Sie richtig auswendig lernen, ist beides erlaubt und einfach eine Typfrage. Übrigens, falls Sie sich die Lernerei ein bisschen vereinfachen möchten, hilft es, den Sprechtext aufzunehmen und sich immer wieder anzuhören, zum Beispiel bei einem entspannten Spaziergang. So gehen die Botschaften nach und nach in Fleisch und Blut über.
Ganz gleich, wie Ihre Strategie aussieht, behalten Sie bitte unbedingt immer Ihren roten Faden im Auge und kümmern Sie sich ganz besonders um die Verbindungen zwischen den einzelnen Themen. Im Fall der Fälle sind solche Anker viel wichtiger als einzelne ausgefeilte Formulierungen. Sobald Sie das große Ganze abgespeichert haben, können Sie gelassen bleiben, wenn die Zuhörer unerwartet reagieren oder Sie selbst ins Holpern kommen. Schließlich wissen Sie dann direkt, an welchen Punkt Sie zurückkehren und wie Sie Ihr Redeziel trotzdem erreichen.
2. Reden lernt man durchs Reden! Es bringt nichts, wenn Sie nur stumm vor sich hin lernen oder Ihre Inhalte immer wieder leise brummelnd wiederholen. Sprechen Sie laut und stellen Sie sich am besten beim Üben hin! Sie merken gleich, dass das ein ganz anderes Redegefühl ist – viel näher dran an der Echtsituation. Erst jetzt bekommen Sie einen Eindruck, welche Passagen Ihnen leicht über die Lippen gehen, wo Übergänge noch nicht rund sind, an welchen Stellen eine Pause sinnvoll wäre oder Worte anders betont werden müssen. Und abgesehen davon, dass das laute Üben der einzige Weg ist, um sich mit Ihrer Präsentation wirklich vertraut zu machen, können Sie so auch gleich Ihre Redezeit abschätzen.
Sie haben einen besonders wichtigen Auftritt vor der Brust oder möchten Präsentationsmarotten auf die Schliche kommen? Dann schnappen Sie sich doch Ihr Smartphone und drehen Sie ein Video. Denn: Auch wenn sich der Tipp hartnäckig hält, der Probelauf vor dem Spiegel … funktioniert nicht.
3. Alles klar? Gerade wenn Sie mit neuen Themen unterwegs sind, lohnt es sich, einen „Verständnischeck“ einzubauen. Testen Sie an Kollegen, Freunden, Familienmitgliedern, ob Ihre Botschaft wirklich ankommt. Können Ihnen die Probezuhörer folgen? Ist der Ablauf logisch und sind die eingebauten Geschichten schlüssig? Das Feedback nach solchen „Generalproben“ ist richtig wertvoll, um Ihrer Präsentation den letzten Schliff zu geben. Und wer weiß, vielleicht bekommen Sie ja auch noch eine gute Geschichte mit auf den Weg oder einen spannenden Impuls, auf den Sie selbst nicht gekommen wären.
Weiteres Plus dieser Testläufe: Im besten Fall pushen Sie damit Ihr Selbstbewusstsein. Nämlich dann, wenn Sie plötzlich feststellen, dass Sie locker und frei über Ihr Thema plaudern können, obwohl Sie eben noch das Gefühl hatten, dass Ihr Kopf komplett leer ist.
4. Mediencheck! Es gibt immer wieder Redner, die bewusst eine Sequenz am Flipchart in Ihren Auftritt einplanen, diese aber beim Üben konsequent ausklammern. Erst in der Echtsituation zeigt sich dann, dass die Sache doch kniffeliger ist, als ursprünglich gedacht. Wann zeichne ich und wann rede ich? Wie teile ich das Blatt auf? Was notiere ich überhaupt? Mit welchen Farben? Schon mit einem einzigen Probelauf lassen sich solche unangenehme Überraschungen vermeiden.
Übrigens, auch wenn Sie mit PowerPoint arbeiten und besondere Akzente setzen möchten! Es hilft einfach, wenn Sie nicht von den Animationen in der eigenen Präsentation überrascht werden und wissen, an welchen Stellen geklickt werden muss.
5. Einatmen, ausatmen! Bitte vergessen Sie bei all der inhaltlichen Arbeit nicht, sich um sich selbst zu kümmern. Je besser es Ihnen geht, desto mehr Spaß werden Sie bei Ihrem Auftritt haben und desto mehr Emotionen werden Sie transportieren. Genau DAS sorgt dann dafür, dass Sie natürlich rüberkommen und Ihre Zuhörerschaft wirklich überzeugen! Auch wenn die Tage vor einem wichtigen Auftritt manchmal ganz schön aufregend sind, machen Sie sich bitte bloß nicht unnötig kirre und denken Sie daran: Sie sprechen für sich und für Ihr Thema! Nicht, um anderen zu gefallen! Es ist die Verbindung zu den Menschen, die zählt und nicht die persönliche Performance!
Es gilt also nicht nur rein in den Kopf, sondern auch rein ins Herz … und dann mutig rauf auf die Bühne!
Wie sieht Ihre Vorbereitungsroutine aus?
Zum Weiterschmökern:
Das geht doch auch ohne Üben?
Mehr Mut zur Lücke!
5 vor 12: Die letzten Minuten vor dem Auftritt