„Was mache ich bloß mit meinen Händen?“ – im digitalen Raum scheint die Antwort für viele Redner*innen klar: möglichst ruhig halten, bloß nicht zu viel vor der Kamera herumfuchteln!
Hier lohnt sich allerdings ein zweiter Blick. Natürlich sollen Sie Ihr Gegenüber am anderen Bildschirm nicht wuschig zu machen. Wenn Sie Ihre Gestik vor der Webcam allerdings komplett unterdrücken, kann das schnell dazu führen, dass Sie sich steif vorkommen und das Gefühl haben, mit angezogener Handbremse unterwegs zu sein.
Kein Wunder! Fehlt die natürliche Körpersprache, bringen Sie sich damit um einen wichtigen Teil Ihres persönlichen Ausdrucks:
- Gesten helfen Ihnen beim Denken.
- Gesten helfen Ihnen, komplexe Sachverhalte visuell zu unterstreichen und leichter verständlich zu machen.
- Gesten helfen Ihnen, lebendiger zu sprechen.
Deshalb gilt auch bei Online-Präsentationen: Trauen Sie sich ruhig, Ihre Hände ins Spiel zu bringen!
3 Tipps für Ihre Online-Gestik
Sie möchten mit einer passenden Gestik überzeugen und wünschen sich mehr Schwung und Leichtigkeit bei Ihrer nächsten virtuellen Präsentation? – So rücken Sie Ihre Hände und sich selbst ins rechte Licht:
- Gestikulieren Sie gut sichtbar! Prüfen Sie vor Ihrem Auftritt, welcher Bildausschnitt in Ihrem digitalen Konferenzraum übertragen wird. Möglicherweise müssen Sie die Arme ein ganzes Stück nach oben bringen, damit Ihr Gegenüber Ihre Hände überhaupt sehen kann. Dadurch stellen Sie sicher, dass die Gestik das gesprochene Wort tatsächlich unterstreicht und nicht unterhalb der Bildschirmkante verpufft.
- Gestikulieren Sie bewusst! Zu viel Wirbel vor der Kamera lässt Sie im schlimmsten Fall unruhig oder gar hektisch wirken. Deshalb lohnt es sich, nach Passagen mit intensiver Gestik, Ihrem Gesprächspartner eine kleine Pause zu gönnen. Dafür nehmen Sie die Hände zwischendurch nach unten … und damit aus dem Blickfeld Ihrer Zuhörer. Schon ein bisschen Übung genügt, um dieses Wechselspiel aus „hoch und runter“ entspannt hinzubekommen.
- Gestikulieren Sie natürlich! Auch online gilt: Verzichten Sie bitte auf übertriebene oder antrainierte Handbewegungen! Eine einstudierte Choreografie wirkt meistens künstlich und wenig mitreißend. Am ehesten punkten Sie, wenn Sie Ihre Hände im virtuellen Umfeld genauso einsetzen wie im wahren Leben. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Lassen Sie nur besser die Finger aus dem Gesicht. Abgesehen davon, dass die Herumnestelei an Mund und Nase vom Gegenüber als Unsicherheit ausgelegt werden kann, sieht sie in Großaufnahme schnell unvorteilhaft aus.
Hands up!
Nun ist Ausprobieren angesagt! Was halten Sie davon, gemeinsam mit einem Freund oder einer Kollegin zu testen, welchen Bewegungsspielraum Sie vor der Kamera brauchen, und wie andere Ihre Online-Gestik wahrnehmen? So bekommen Sie direkt Feedback, können Ihre Wirkung einschätzen und gelassen(er) in das nächstes Online-Meeting starten.
Zum Weiterlesen:
Gestik offline – „Meine Hände und ich!“