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Präsentationen im virtuellen Raum haben ihre eigenen Regeln. Das gilt auch für den Start. Da der direkte Kontakt fehlt, die Ablenkungen aber nur ein Browserfenster entfernt sind, geht es in den ersten Minuten Ihres Online-Auftritts darum, einen guten Draht zu Ihrem Gegenüber aufzubauen. Mit diesen drei Ideen gelingt es Ihnen, sich selbst als Mensch greifbar und die Zuhörer*innen von Anfang an zu Beteiligten zu machen:

Sie zeigen sich anstelle der Titelfolie!

Jede Menge Online-Präsentationen beginnen mit einem direkten Switch in die Bildschirmteilung: Schwupps, plötzlich sind Sie als Redner*in nur noch in einem kleinen Kästchen am Rand zu sehen, während das Titelblatt im Großformat erscheint. Wie schade! Schließlich kennen Ihre Zuhörer das aktuelle Datum und wissen auch, um welches Thema es geht. Viel spannender wäre es doch, Sie als Person wahrzunehmen, Ihnen – zumindest virtuell – in die Augen schauen zu können und ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, mit wem man es da gerade zu tun hat.

Insbesondere wenn die räumliche Nähe fehlt, lohnt es sich also, Gesicht zu zeigen, die ersten Sätze frei zu sprechen und auf Folienbegleitung zu verzichten. So sind Sie nicht nur die Stimme aus dem Off, sondern wirklich präsent … es fällt Ihnen leichter, eine gute Verbindung zu Ihrem Publikum aufzubauen.

Sie kommunizieren Mehrwert statt Agendapunkte!

Natürlich interessiert Ihre Zuhörer*innen, was auf sie zukommt. Wenn Sie als Vortragende*r aber die x Tagesordnungspunkte ihrer Gliederung vorlesen, ist das ziemlich ermüdend. Im digitalen Raum kann es jetzt schnell passieren, dass Ihnen Teilnehmende verlustig gehen. Schließlich sind das E-Mail Account und womöglich spannendere Seiten im Netz nur einen Klick entfernt.

Sie wollen die gewünschte Struktur vermitteln und gleichzeitig Lust machen auf das, was kommt? Was halten Sie davon, die langatmige Anmoderation der geplanten Inhalte künftig einfach wegzulassen und stattdessen glasklar zu transportieren, welchen Mehrwert die Zuhörer*innen durch Ihren Vortrag erwarten können? Dafür setzen Sie am besten auf drei knackige Aussagen, mit denen Sie direkt zu Beginn die immer präsente Teilnehmerfrage beantworten: „Was geht mich das heute an?“

In einem meiner Online-Impulsworkshops habe ich das zum Beispiel so formuliert:

(1) In den nächsten 2 Stunden zeige ich Ihnen, wie Sie trotz räumlicher Distanz eine gute Verbindung zu Ihrem Gegenüber aufbauen und Rahmenbedingungen schaffen, die es auch online möglich machen, effizient und mit Freude zu arbeiten.

(2) Außerdem werfen wir einen Blick darauf, wie Sie Ihre Botschaften auf den Punkt bringen, selbst wenn Vorbereitungs- und Redezeit mal wieder knapp sind.

(3) Und: Sie erfahren, wie Sie sich vor der Webcam ins rechte Licht setzen und bei Ihrem nächsten Vortrag im virtuellen Raum wohler fühlen. Für mehr Leichtigkeit bei Ihren Online-Auftritten!

So machen Sie Ihren roten Faden deutlich und zeigen den Teilnehmenden, dass Sie sich mit ihren Wünschen und Bedürfnissen beschäftigt haben. Beste Voraussetzungen also, dass Ihr Gegenüber am anderen Bildschirm dranbleibt.

Sie interagieren mit Ihrem Publikum!

In so manchem Unternehmen hat man sich daran gewöhnt, dass online im Berieselungsmodus getagt wird. Einer spricht, die anderen hören zu. Mehr oder weniger. Denn dass nebenbei Mails beantwortet, andere Arbeiten erledigt oder sogar telefoniert wird, gehört in vielen Büros zur neuen virtuellen Realität. Um hier gegenzusteuern und dafür zu sorgen, dass Ihre Teilnehmenden wirklich dabei sind, macht es Sinn, Ihr Gegenüber von Anfang an einzubinden.

Ob Sie eine Frage über den Chat beantworten lassen, eine Umfrage einbauen (zum Beispiel über Mentimeter), die Kommentierungsfunktion Ihrer Konferenzumgebung nutzen oder Ihr Publikum bitten, eine einfaches, zum Thema passendes Bild zu skizzieren und dieses in die Kamera halten zu lassen … erlaubt ist alles, was Ihr Gegenüber ins Tun bringt und deutlich macht: „Oh, hier bin ich gefordert! Abschalten ist nicht drin.“

Abgesehen davon, dass Sie durch den Austausch mehr Schwung in Ihr Online-Meeting bringen, sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Teilnehmer*innen wahrgenommen fühlen … und entstressen die Situation für sich selbst. Sie bekommen das Feedback, das uns im virtuellen Raum so häufig fehlt und können gelassener in Ihren Auftritt starten, da Sie die Alleinunterhalterrolle an den Nagel hängen.

 

Freuen Sie sich auf diese neue Leichtigkeit und noch mehr Überzeugungskraft in Ihrem nächsten Online-Meeting!

PS: Wann immer es die Situation erlaubt, empfehle ich Ihnen, den Konferenzraum schon ein paar Minuten früher zu öffnen. Wenn Sie in der Einladung darauf hinzuweisen, wird sich sicherlich der eine oder andere Teilnehmer früher einwählen. Die sich nun ergebenden „Tür-und-Angel-Gespräche“ sind wertvolle Eisbrecher – für alle Beteiligten. Wenn Sie vor dem Meeting schon mal gemeinsam gelacht und eine gemeinsame Ebene gefunden haben, lässt es sich anschließend auch leichter miteinander arbeiten.