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Sobald eine Videokonferenz startet, schauen Sie sich selbst in die Augen. Hand aufs Herz, wie geht es Ihnen damit, dass Sie neuerdings tagein, tagaus immer wieder auf Ihr eigenes Gesicht starren? Vielleicht haben Sie sich gut mit diesem neuen Setting arrangiert und eine Ansicht gefunden, die für Sie stimmig ist. Wunderbar! Möglicherweise finden Sie jedoch die Konfrontation mit Ihrem Bildschirm-Ich auf Dauer ziemlich irritierend. Besonders dann, wenn sich plötzlich Ihr Kontrollstimmchen meldet – vorzugsweise in Momenten, in denen Sie sich eigentlich auf Ihr Meeting konzentrieren sollten: „Oh, da hast Du gerade merkwürdig geschaut!“, „Diese Geste eben … völlig unnötig!“, „Ah, die Haarsträhne hängt schon wieder ins Gesicht!“ Herrje, dieser innere Dialog ist ganz bestimmt nicht förderlich für Ihre Gesprächsführung und frisst obendrein noch ordentlich Energie.

Selbstansicht raubt Präsenz

Aber nicht nur das! Der Check aus dem Augenwinkel kann Sie auch Präsenzpunkte kosten und den guten Draht zu Ihrem Gegenüber beeinträchtigen:

  • Ihr Blickkontakt ist in Gefahr! Jedes Mal, wenn Sie sich selbst im Visier haben, gucken Sie nicht in die Kamera. Die Folge: Ihre Gesprächspartner*innen am anderen Bildschirm fühlen sich nicht mehr angeschaut. Natürlich ist das völlig unkritisch, wenn Sie nur ab und zu ein prüfendes Auge auf Ihre Selbstansicht werfen. Je häufiger Sie allerdings (möglicherweise auch unbewusst) den Blick schweifen lassen, desto eher kann es passieren, dass die Verbindung zum Gegenüber leidet.
  • Ihr Fokus ist in Gefahr! Präsent sein bedeutet, voll im Moment zu sein und ihre volle Aufmerksamkeit auf das zu richten, was JETZT ansteht. Beides funktioniert allerdings nicht, wenn Sie gedanklich immer wieder spazieren gehen und mehr mit Ihrer Optik, Ihrer Haltung und Ihrer Performance beschäftigt sind als mit den Themen und Menschen, um die es gerade geht.
  • Ihre Natürlichkeit ist in Gefahr! Sobald Sie einen vermeintlichen Mangel entdeckt haben, werden Sie versuchen, ihn zu korrigieren. Da fangen Sie plötzlich an, Haare zurechtzulegen und Ihre Gestik in Schach zu halten oder bemühen sich, besonders clever dreinzuschauen. Und zack ist sie weg – die Gelassenheit und entspannte Leichtigkeit, die Sie vor der Kamera so dringend bräuchten.

Selbstansicht steuern – besser wirken!

Sie wollen sich durch Ihr Konterfei nicht mehr aus dem Takt bringen lassen? Dann nutzen Sie die technischen Kniffe, die viele virtuelle Konferenzräume zu bieten haben: So lässt sich beispielsweise bei Zoom ganz leicht die Selbstansicht ausblenden (mit einem Klick auf die drei Punkte in Ihrem Bild) oder Ihr Gegenüber „pinnen“ (mit einem Klick auf die drei Punkte im Bild Ihres Gesprächspartners), so dass der oder die andere in Großformat auf Ihrem Bildschirm erscheint und damit automatisch buchstäblich im Mittelpunkt steht. Bei WebEx hingegen haben Sie die Möglichkeit, Ihr eigenes Bild im Miniaturformat in die Ecke zu legen.

Prüfen Sie doch einfach einmal, welche Optionen Ihr Anbieter bereithält … und haben Sie vor allem den Mut, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Denn dass Sie auf Ihren Auftritt grundsätzlich vertrauen können, wissen Sie doch aus der Präsenzumgebung, wo Sie schon unzählige Meetings, Präsentationen und Verhandlungen erfolgreich gewuppt haben – ganz ohne begleitenden Dauerblick in den Spiegel. :-)

 

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