© Gitte Härter

© Gitte Härter

Sie sind als Redner bei einer Veranstaltung im größeren Rahmen eingeladen? Dann ist es gang und gäbe, dass Sie dort auf einen Moderator treffen, der durch den Tag führt und natürlich auch Sie und Ihr Thema ankündigt.

Das ist charmant, weil Sie so direkt mit Ihrer Präsentation loslegen können und sich nicht mehr selbst vorstellen brauchen (was vielen ja bekanntlich am schwersten fällt). Im besten Fall sorgt der Moderator außerdem für eine lockere Stimmung, rückt Sie ins rechte Licht und baut eine Brücke zu Ihren Inhalten. Mit so einer Vorlage steht einem gelungenen Start nichts mehr im Weg.

Leider, leider haben diese Anmoderationen aber durchaus ihre Tücken:

  • Da hat sich jemand zum Beispiel nicht wirklich mit Ihnen beschäftigt und schwupps wird Ihr Name falsch ausgesprochen, der Titel Ihres Vortrags verdreht oder wichtige Eckdaten aus Ihrem Lebenslauf durcheinandergeworfen.
  • Vielleicht ist der Moderator aber auch so in seinem Element, dass er die Hälfte Ihrer Präsentation schon im Vorspann erzählt und Ihr Spannungsbogen futsch ist, bevor Sie angefangen haben.
  • Oder Sie haben es mit jemandem zu tun, der es zu gut mit Ihnen meint und maßlos übertreibt. Der lobt Sie derart über den grünen Klee, dass Ihnen das nur noch unangenehm ist. So viele Vorschusslorbeeren können Sie schließlich ordentlich unter Druck setzen.

In den meisten Fällen sind diese Ausrutscher gar nicht böse gemeint. Der Moderator steht möglicherweise selbst unter Strom, hatte wenig Zeit, sich vorzubereiten oder möchte Sie einfach zum Superhelden seiner Veranstaltung machen. Das Dumme dabei: Eine holprige Vorstellung ist immer auch ein holpriger Start in Ihren Part. Ganz gleich, ob Sie „nur“ mit einem komischen Gefühl im Bauch zu kämpfen haben oder sogar falsche Aussagen richtigstellen müssen.

Eine Anmoderation, die zu Ihnen passt

Klar, Sie stecken nicht im Moderator drin. Sie können auch niemandem vorschreiben, was er wann und wie zu sagen hat. Aber Sie können dafür sorgen, dass die Sache rund läuft, indem Sie möglichst wenig dem Zufall überlassen.

Bereiten Sie deshalb Ihre eigene Anmoderation vor und lassen Sie sie dem Veranstalter zukommen. Falls Ihnen das jetzt ein bisschen anmaßend vorkommt oder Sie Skrupel haben, über sich selbst zu schreiben. Diese Zweifel dürfen Sie ganz schnell zur Seite schieben. Die meisten Moderatoren sind total froh, wenn sie nicht selbst recherchieren müssen, sondern die wichtigsten Informationen von Ihnen in mundgerechten Häppchen geliefert bekommen.

Und das gehört in den kurz, knapp, knackigen Moderatoren-Spickzettel:

  • Ihr Name und Ihre genaue Berufsbezeichnung. Schließlich möchte Ihr Publikum ja wissen, was Sie machen und warum Sie hier stehen.
  • Zwei bis drei ausgewählte Punkte rund um Ihr Thema, die die Zuhörer neugierig stimmen und Lust machen, mehr zu erfahren.
  • Die wichtigsten Eckdaten aus Ihrer Vita. Nämlich die, die untermauern: „Hey, ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin der/die Richtige am richtigen Ort.“ Aber Achtung: Führen Sie bloß nicht Ihren kompletten Lebenslauf auf! Das ist langweilig und bringt Sie nicht weiter.

Wenn Sie das Ganze ein bisschen auflockern und heruntergeleierte Vorstellungsrunden vermeiden möchten, dann machen Sie es doch so, wie ein professioneller Speaker, den ich selbst einmal anmoderieren durfte: Er hat immer sechs bis sieben kleine Zettel im Gepäck, auf denen jeweils zwei oder drei pfiffig formulierte Sätze zu ihm und seinem Thema stehen. „Suchen Sie sich etwas aus!“, hat er gesagt … und mit diesem Baukastenprinzip dafür gesorgt, dass sein Bühnenauftakt nicht nur korrekt und professionell, sondern gleichzeitig auch individuell ist.